Hildegard von Bingen gilt als eine der bedeutendsten Frauen des Mittelalters. Sie war eine der ersten Vertreterinnen der deutschen Mystik im Mittelalter und leistete wichtige Beiträge für Religion, Medizin, Ethik und Kosmologie. Die Meisterin vom Rupertsberg wirkte aber nicht nur links des Rheins. 1165 erwarb sie ein knapp zwanzig Jahre zuvor gegründetes Augustinerkloster in Eibingen und ließ dort Benediktinerinnen einziehen, denen sie als Äbtissin vorstand, wenngleich sie selbst im linksrheinischen Kloster Rupertsberg blieb.
Nach der Aufhebung des Kloster Eibingen 1803 wurde die Abteikirche 1831 zur Pfarrkirche St. Hildegard umfunktioniert. Hier befindet sich heute der Eibinger Reliquienschatz, der aus Reliquien besteht, die Hildegard von Bingen selbst zusammen getragen hat, darunter die Häupter der heiligen Gudula, der Nationalheiligen von Belgien, und der heiligen Berta, Mutter von Hildegard.
Wichtigster Teil des Reliquienschatzes ist aber der 1929 aus Gold gefertigte Hildegardisschrein, in dem Schädel, Haar, Herz und Zunge der heiligen Hildegard verwahrt werden. Der Hildegardisschrein wird jährlich am 17. September zum Hildegardisfest in einer großen Prozession mit Besuchern aus aller Welt durch die Straßen von Eibingen getragen.
1900-04 wurde oberhalb von Eibingen die Abtei St. Hildegard errichtet, die kirchenrechtlich die Nachfolge des früheren Klosters Eibingen antrat. Zur Abtei St. Hildegard gehören ein Klosterweingut und ein Klosterladen, in dem der hier angebaute Wein und auch Kunstgegenständen aus den eigenen Werkstätten feil geboten werden.
Die Abteikirche St. Hildegard ist nach dem Vorbild der alten Basiliken im romanischen Stil erbaut. Den Besucher der Abtei werden zunächst die beiden mächtigen, 48m hohen Türme der Kirche beeindrucken. Wie die gesamte Kloster- und Kirchenanlage sind sie aus Bruchstein erbaut, der aus dem Steinbruch innerhalb des Klostergartens gewonnen wurde.
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