Allendorf (Lumda)


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Südlich des Amöneburger Beckens liegt das Lumdatal und direkt an der Lumda liegt die kleine Stadt Allendorf. Die Geschichte der Besiedlung um Allendorf herum ist übrigens noch sehr viel älter. Auf dem nahen Totenberg (360m) finden sich Reste eines keltischen Ringwalles und sogar Spuren aus der Steinzeit in steinzeitlichen Höhlen!

Weithin sichtbar erhebt sich der dreifache Haubenhelm der evangelischen Kirche über die Dächer von Allendorf. Erbaut um 1320, erhielt sie ihre heutige Form vermutlich nach 1730. Grund für den Umbau war unter anderem der Feuersturm von 1728, bei dem die Kirche so heiß brannte, dass ihre Glocken schmolzen. Im Kircheninneren gibt es einige Stücke aus der Zeit des Barocks, zum Beispiel eine Orgel und ein holzgeschnitzter Taufständer.

Um die Kirche herum findet man die Altstadt mit engen Gassen und alten Fachwerkhäusern. Inmitten der Altstadt, untergebracht in der alten Rossschule aus dem Jahr 1731, liegt das Allendorfer Heimatmuseum. Im Museum bildet das alte, dorfansässige Handwerk einen Themenschwerpunkt, außerdem sind ein Tante-Emma Laden und die Allendorfer Tracht Teil der Ausstellung. In einem Nebengebäude ist dem Museum noch ein 1950er-Jahre-Museum angegliedert, das einen typischen Wohninnenraum der Allendorfer 1950er Jahre nachstellt.

Ebenfalls in der Altstadt von Allendorf liegt das Künstlerhaus Arnold. Der Hof war Wohn- und Arbeitsstätte des Bildhauers und Malers W. H. Arnold. Das Künstlerhaus bietet Gästen in der Hofreite neben Speis und Trank auch eine Ausstellung zu den bildenden Künsten, dem Kunsthandwerk und alten Handwerkstraditionen.

Eine andere Sehenswürdigkeit ist der Allendorfer Stadtturm. Der runde Turm, der früher als Verlies und Speicherraum diente, misst 6m im Durchmesser und ist, gemessen bis zur Dachtraufe, ganze 13m hoch. Obenauf trägt er eine so genannte Welsche Haube. Früher war ein Wehrgang an den Turm angeschlossen, der Maueranschluss ist heute noch erkennbar.

Blumenliebhaber finden im Naturschutzgebiet Lumdatal bei Allendorf eines der größten Orchideenvorkommen im weiten Umkreis. Außerdem leben hier auch über hundert verschiedene Vogelarten, wie zum Beispiel Eisvogel, Wasseramsel und Spechte.

Zwischen Londorf, Allendorf und Treis findet man entlang der Lumda eine Skulpturenausstellung. Der ortsansässige Bildhauer Alf Becker hat am Rande eines Wanderweges sechs große Skulpturen aus heimischer Basaltlava, auch blauer Lungenstein genannt, ausgestellt. Die Skulpturen sollen Kunst und Natur in harmonischer Weise verbinden.

Immer wieder im November, genauer um den ersten Mittwoch im November, gibt es in Allendorf den traditionellen Nikelsmarkt. An nur zwei Tagen tatsächlich Markt im Wortsinne, finden eine ganze Woche lang außerdem verschiedene Kultur- und Unterhaltungsveranstaltungen statt. Er gilt als der älteste Jahrmarkt der Region, schon seit über 600 Jahren wird er nun schon gefeiert.


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