Nordwestlich in der Wallanlage von Frankfurts Innenstadt steht die Alte Oper am Opernplatz. Nach ihrer Zerstörung 1944 zogen die Akteure in das 1951 wiedererrichtete ehemalige Schauspielhaus am Willy-Brandt-Platz, in dessen unmittelbarer Nähe sich auch das Jüdische Museum und das Rothschild Palais befinden. Die Alte Oper wurde, angestoßen durch eine Bürgerinitiative, in seiner Pracht als Konzert- und Kongresshaus neu im alten Look gebaut.
Der Berliner Architekt Richard Lucae entwarf die Alte Oper im Stil der italienischen Renaissance. Lucae verstarb bereits 1877. Albrecht Becker und Edgar Giesenberg stellten das Opernhaus fertig, das von Frankfurter Bürgern mitfinanziert wurde. 1880 konnte es unter Beisein des deutschen Kaisers Wilhelm I. Eröffnung feiern, bei einer Aufführung von Mozarts Don Juan.
Der Opernbau auf einer Grundfläche von 4.000qm wurde reich verziert. Auf dem Giebel der Alten Oper befand sich eine Plastik des Pegasus, die 1981 in neuer Gestaltung nun auch wieder zu sehen ist. Daneben sind die Figurengruppen „Wahrheit und Dichtung“ und „Kunst und Natur“ zu sehen. Der Giebel des Vestibüls wird von einer Pantherquadriga beherrscht. „Dem Wahren, Schoenen, Guten“ ist auf dem Dachfries zu lesen, die Inschrift geht wahrscheinlich auf Goethe zurück. Erweitert wurde sie im damaligen Sprachgebrauch vom Frankfurter Dichter Adolf Stoltze mit „de Berjerschaft muß blute“.
Nach der Zerstörung durch den Krieg galt die Alte Oper als schönste Ruine Frankfurts. Wirtschaftsminister Rudi Arndt soll vorgeschlagen haben, mit ein wenig Dynamit die Sache zu erledigen, das brachte ihm den Namen Dynamit-Rudi ein. Die Bürgerschaft sah das dann auch anders und nahm es gerne auf sich, das Gebäude in seiner alten Herrlichkeit neu zu errichten. Eine Bürgerinitiative sammelte fleißig 15 Mio. DM Spendengelder und sicherte die Wiederherstellung der Alten Oper. Eine reife Leistung, denn zuvor hatte noch keine Initiative auf kulturellem Gebiet solch eine Summe zusammengetragen. Im August 1981 konnte die Alte Oper mit der 8. Sinfonie von Gustav Mahler eingeweiht werden.
Im holzgetäfelten Großen Saal finden 2.500 Kulturinteressierte Platz. Im Mozart-Saal können 700 Menschen Kammerkonzerten lauschen. Kleinere Säle erfreuen sich der Nutzung für Kongresse. Über 350 Konzerte und Veranstaltungen finden jährlich in dem schönen Bau statt und der hübsche Opernplatz lockt zu allen Jahreszeiten.
Erfrischend ist der 1872 von Lucae entworfene Brunnen auf dem Opernplatz. Seine Pläne lagen zugrunde, als über hundert Jahre später der Bildhauer Edwin Hüller den Skizzen Leben einhauchte. Aus 120t schwerem Granit entstand der Springbrunnen, der 1983 zu einem Bürgerfest eingeweiht wurde. Es verwundert nicht, dass das große Becken (17m Durchmesser) im Sommer auch gerne zum Planschen viele kleine Freunde findet.
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