Altendiez


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Altendiez ist wirklich alt. Bereits seit der Jungsteinzeit – 10.000 v.Chr. – wird diese Region im Lahn-Westerwald durchgängig besiedelt und zählt damit zu den ältesten bewohnten Gebieten im Lahntal. Die prähistorischen Wohnstätten lagen in der Wildweiberley, einem mit Höhlen durchzogenen Kalkfelsen direkt an der Lahn, der leider mittlerweile zu Teilen dem gewerblichen Abbau von Kalk zum Opfer gefallen ist.

In den ausgebeuteten Steinbrüchen hat sich ein Baggersee gebildet, der heute ein beliebtes Ausflugsziel über die Region hinaus ist. In wildromantischer Umgebung fallen die Felswände zehn bis zwölf Meter steil hinab und rahmen den türkisblauen schimmernden ca. 2,4ha großen Baggersee Altendiez ein. Der Baggersee Altendiez misst bis zu 18m Tiefe und bietet Trinkwasserqualität. Eine Rampe und drei Treppen gestatten den bequemen Ein- und Ausstieg. Es stehen Liegeflächen zur Verfügung, der Zugang zum Baggersee ist allerdings kostenpflichtig.

Der Ort Altendiez konnte sich trotz stetig wachsender Einwohnerzahlen bis heute seinen dörflichen Charakter bewahren. Dies erlebt man bei einem Spaziergang durch die kleinen alten Straßen mit liebevoll hergerichteten Fachwerkhäusern. Am Rathaus aus dem 17. Jahrhundert findet sich der restaurierte Backes. Hier wird zu bestimmten Anlässen traditionell Brot gebacken. Auf dem Rathausplatz befindet sich ein Kriegerdenkmal.

Die älteste Kirche der Verbandsgemeinde Diez ist die evangelische Kirche St. Peter in Altendiez. Sie steht aus der linken Lahnseite vis-a-vis zum Diezer Schloss. Die Ursprünge der Kirche liegen im 8. Jahrhundert, wobei ein urkundlicher Nachweis erst auf das Jahr 1269 datiert. Zweimal wurde die Kirche zerstört. Der letzte Wiederaufbau fand 1830 in der heutigen klassizistischen Gestalt statt.

Ein echtes Altendiezer Erzeugnis ist der Graubirnensirup, der hier in der Esterau nur Bimbes – kurz für Birnen-Saft – genannt wird. Aus diesem Grund übrigens werden die Einwohner von Altendiez noch heute im Dialekt Bimbeslecker gerufen. Der Graubirnenbaum wurde von einem Soldaten aus Spanien mitgebracht und bald hatte jeder Altendiezer einen Birnbaum im Garten. Als die Eisenbahn ins Lahntal gebaut wurde, versorgten die Altendiezer die Bauarbeiter mit dem Bimbes als Brotaufstrich und sicherten sich dadurch einen bescheidenen Wohlstand. Heute sind noch einige „Groobiirbaame“ am Ortseingang auf dem Grundstück der Schreinerei Künzler zu sehen.

Für die Nachwelt (und den hungrigen Wanderer) anbei das Originalrezept für den Altendiezer Bimbes: Man nehme 75kg (!) Graubirnen und bringe diese abends zum Kochen, lasse sie über Nacht garen und keltere am nächsten morgen. Dann geschmeidige 5kg Zucker dazu, den Bimbes in originalem Westerwälder Steinzeug aus dem Kannenbäckerland geben und mit Pergamentpapier verschließen. Fertig!


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