Südlich der Einmündung der Klein in die Ohm erhebt sich ein Basaltkegel, der seit alters her Standort ein Burg war, die das Ohmtal bewachte. Die Kelten nannten die Ohm einst Amana und daher rührt wohl auch der Name der Burg: Amöneburg. Die Amöneburg bestand schon zu Zeiten der Merowinger und diente Bonifatius, dem Apostel der Deutschen, 721 als Standort für die Missionierung von Oberhessen.
Die Amöneburg war immer wieder Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen, so dass die stark in Mitleidenschaft gezogene Wehranlage 1839 abgerissen wurde. Heute sind nur noch die Reste von Wohnbauten und Teile der Ringmauer mit Flankentürmen zu sehen. Aber die Stadt Amöneburg und gleich auch der Berg Amöneburg (365m) verdanken ihren Namen der tausendjährigen Geschichte der alten Burg Amöneburg.
Zeugen der langen Amöneburger Geschichte gibt es viele. Um Amöneburg herum verläuft die alte Stadtbefestigung, deren alte Mauer größtenteils noch erhalten ist. Auf dem Mauerrundweg außen um die alte Stadtmauer herum kann man eine gute Sicht in das Amöneburger Becken genießen.
Über die Dächer von Amöneburg ragt der wuchtige Nordturm ihrer neugotischen Basilika, der katholischen Stiftskirche St. Johannes der Täufer. Der Turm, der noch aus dem 14. Jahrhundert stammt, wird gekrönt von einem barocken Haubenhelm aus dem 18. Jahrhundert. Der Rest der Kirche stammt, nach Zerstörung der alten Kirche, aus den Jahren um 1870.
Ein weiteres sehenswertes Gotteshaus ist die Magdalenenkapelle am Standort der Wüstung Lindau nördlich des Amöneburg-Basaltkegels. Die Kapelle entstand 1847 im neugotischen Stil und ist bis heute ein wichtiges Ziel für Wallfahrten am Bonifatiustag. Direkt gegenüber der Magdalenenkapelle liegt ein in Sandstein eingefasster Quellbrunnen – die Waschbach. Hier soll Bonifatius 721 die ersten Christen getauft haben.
Im Zentrum der Stadt befindet sich ihr Marktplatz. Der rechteckige Amöneburger Marktplatz aus dem 18. Jahrhundert wurde in den 1990er Jahren nach altem Vorbild komplett saniert und restauriert. Um den Platz herum stehen viele alte Gebäude der sehenswerten, unter Denkmalschutz stehenden Amöneburger Altstadt, so auch das 1690 erbaute historische Rathaus.
Hinter dem Amöneburger Rathaus, im alten Brauhaus, befindet sich das 1984 eingerichtete Museum Amöneburg. Hier findet der interessierte Besucher Wissenswertes über die Agrargeschichte sowie die Ur- und Frühgeschichte der Region und auch ein Modell der mittelalterlichen Burg Amöneburg. Zudem gibt es hier typisch bemalte hessische Ostereier und – zum Gruseln – das Skelett eines fränkischen Kriegers zu sehen. Informieren kann man sich auch im NIZA, dem Naturschutz-Informationszentrum Amöneburg. Es arbeitet in der Etage über dem Heimatmuseum.
Das NIZA informiert vor allem über das schon 1927 gegründete Naturschutzgebiet Amöneburg rund um den Burgberg mit einer spannenden Mischung von Halbtrockenrasen am West- und Südhang, Wald- und Heckenbereiche an der Südostseite und massiven Basaltformationen insbesondere im Norden und Osten. Nachtigall, Steinkauz und Gartenrotschwanz sind hier ebenso heimisch wie zahlreiche seltene Insektenarten. Ein Naturlehrpfad verbindet das Naturschutzgebiet Amöneburg mit der Radenhäuser Lache in Richtung Kirchhain und dem Schweinsberger Moor.
Am südlichen Fuße der Amöneburger Basaltkuppe liegt die Brücker Mühle, die 1248 als Getreidemühle errichtet wurde. Hier befand sich einst eine steinerne Brücke über die Ohm, an der 1762 die Schlacht um die Brücker Mühle stattfand. Die mit Preußen verbündeten Hessen, Hannoveraner und Braunschweiger standen hier im Siebenjährigen Krieg französischen Truppen gegenüber. Am 21. September lieferten sie sich über 14 Stunden an der Brücker Mühle einen Kampf, bei dem 527 Soldaten fielen und 1.363 verletzt wurden. Bloß einen Sieger gab es trotz all des Blutvergießens nicht. Heute erinnert ein achteinhalb Meter hoher Obelisk an die historischen Ereignisse.
Südlich von Amöneburg, oberhalb eines kleinen Segelflugplatzes, liegt die Ruine der Wenigenburg. Die Wenigenburg wurde vermutlich im 12. Jahrhundert als Vorburg der Amöneburg errichtet und verfiel bereits im 15. Jahrhundert. Nach einer Rekonstruktion der Anlage im Jahre 1985 sind heute noch Reste des Burgwalls und der Ringmauer, zwei Keller und Teile des Bergfried-Fundamentes zu finden.
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