Auf dem Eggersteig durchs Ellmauer Tor: Das Herz des Wilden Kaisers

Diese anspruchsvolle Strecke will vorbereitet sein. Vorweg: Trittsicherheit und Schwindelfreiheit reichen für diese Strecke nicht aus, Klettererfahrungen sind auch nötig und empfohlen werden Helm und Klettergurte, Sonnenschutz und genügend Flüssigkeit im Rucksack sind obligatorisch. Wer sich nicht ganz sicher ist, überlegt sich, ob er die Tour an einem Donnerstag mit einem kompetenten Bergführer (Kaiserguides) machen will.

Es geht von Nord nach Süd durch die Steinerne Rinne und das Ellmauer Tor (1.981m) im Kaisergebirge. Das Tor bildet die tiefste Einsattelung im Hauptkamm des Wilden Kaisers zwischen Ost- und Zentralkaiser. Start ist bei der Griesner Alm, Ziel ist die Wochenbrunneralm.

Obwohl es „nur“ 8km sind, werden wir einen ganzen Wandertag brauchen. Ist das Wetter schön, sind wir sicher nicht allein, denn das Ellmauer Tor ist ein gern genutzte Kaiser-Übergang. Am Wochenende kann es da sogar recht voll werden. Wir erleben Forstwege, Steige, Felspassagen mit teilweise Seilversicherungen und selbstverständlich die besten Aussichten!

Die Griesner Alm ist am östlichen Kaisertalbach gelegen. Wir wandern über einen Schotterweg, dann auf einem Steig mit Waldbegleitung lediglich in Richtung Stripsenjochhaus, streifen die Wildangerhütte und biegen dann in den Eggersteig (Wegnummer 812). Erhöhte Aufmerksamkeit ist geboten, denn der Steig ist teils ausgesetzt und nicht seilversichert.

Wir sind zwischen Predigtstuhl (2.116m) links und Fleischbank (2.189m) rechts in der interessanten Steinernen Rinne. Je nach Perspektiv und Fantasie gelangen wir geradewegs durchs Himmelstor. Wundervoll sind die Aussichten, die wir schließlich pausierend genießen können.

Nachdem wir dem Himmel so nach waren, geht es nun an den Abstieg durchs Kübelkar zur Gaudeamushütte auf 1.263m. Die Hütte bietet neben Speis und Trank auch Übernachtungsmöglichkeiten. Die Gaudeamushütte gehört zur Sektion Main-Spessart des Deutschen Alpenvereins. Die jetzige Hütte wurde 1927 erbaut und 2003 erweitert. Das letzte Stück der Wanderung folgt gemütlich einem Forstweg zur Wochenbrunner Alm, die gut frequentiert ist und an die ein Wildgehege angrenzt.

Bildnachweis: Von James t. [ohne Begrenzung nutzbar] via Wikimedia Commons