Auf dieser Runde nordöstlich von Weinheim liegt auch eine Etappe des Europäischen Fernwanderwegs E1 (Juhöhe-Gorxheimertal), die es sich nicht hat nehmen lassen, am barocken Schloss Birkenau vorbeizukommen. Unsere Wanderrunde führt uns zur Wachenburg am Wachenberg.
Wir starten im Dorf der Sonnenuhren, in Birkenau, beim Parkplatz am Freibad Birkenau, an der Weschnitz. Die Gemeinde im südhessischen Kreis Bergstraße liegt im Weschnitztal. Mit der ersten Sonnenuhr 1950 löste ein Birkenauer Regierungsbaumeister einen Hype aus. Mittlerweile sind auf einer aktuellen Standortseite 202 Sonnenuhren gelistet, sie sind auf Skulpturen in Gärten, auf Steinen gemeißelt, an Hauswände gemalt oder montiert.
… zähl die heit‘ren Stunden nur – so machen wir es entlang der Hauptstraße. Wir sind am Schloss Birkenau mit Schlosspark. Das spätbarocke Schloss Birkenau (privat), zweigeschossig, elfachsig, mit Mansarddach und Mittelrisalit wurde 1779 fertig. Aus dem französischen Schlossgarten wurde ein englischer Landschaftspark, der einen Weiher beinhaltet und von der Weschnitz umflossen wird.
Beim Schloss steht die Kirche Maria Himmelfahrt, 1819 geweiht. Die Brückenstraße bringt uns über die Weschnitz, die übrigens fast 59km misst, ihre Quelle bei Grasellenbach-Hammelbach hat und beim Kraftwerk Biblis in den Rhein mündet. Wie biegen in die Untergasse und queren die Weschnitz, wandern An der Tuchbleiche, kommen an der Sonnenuhrschule (Grundschule) vorbei, über die Hauptstraße und aus dem Ort hinaus via Am Lehenwald.
Auf, ab und auf mit Waldbegleitung geht’s gen Norden, über den einröhrigen 2.715m langen Saukopftunnel, durch den die B38 die Oberrheinische Tiefebene mit dem Birkenauer Tal verbindet, auf den Saukopf (348m). Wir wandern weiter zum Hirschkopf (346m). Auf dem Gipfel steht der 1850 gebaute Hirschkopfturm (15m hoch), mit Blick über das Weschnitztal, den Odenwald und die Rheinebene bis in die Pfalz. Hier führt auch der Burgensteig Bergstraße in seiner 3. Etappe längs. Mit Wald geht’s talwärts zu einer weiteren Aussichtsmöglichkeit am Rand von Weinheim, dessen nordöstlichen Rand wir durchstreifen.
Wir kommen über die Birkenauer Talstraße (L3408) und über die Weschnitz. Hier steht die evangelische Peterskirche von Weinheim. Die neuromanische Jugendstilkirche wurde 1912 fertig und wirkt recht monumental, auch durch den 48m hohen Turm. Im Inneren haben über 1.300 Menschen Platz. Dann durchwandern wir den Friedhof St. Peter, nehmen die Wachenberg- und Hegelstraße, biegen in den Essigpfad zur Wachenburg hinauf.
Die Wachenburg hat ein viel fotografiertes Wappentor. Die Wachenburg ist nicht so alt wie sie aussieht. Sie wurde auf einem Ausleger des Wachenbergs (400m) von 1907 bis 1928 errichtet und gehört dem Weinheimer Verband Alter Corpsstudenten. Der 34m hohe Bergfried hat eine Aussichtsplattform mit Blick über den Odenwald und das Rheintal. Eine Burgschenke gibt es auch.
Nördlich der Wachenburg schließt sich das Gelände des Steinbruchs Wachenberg an, wo rund 100 Jahre Porphyr abgetragen wurde. Mit der Einstellung des Abbaus wurde das Gelände jüngst als Natura-2000-Gebiet ausgewiesen.
Bildnachweis: Von Rabe! [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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