Bei Weinheim an der Badischen Bergstraße denkt man zuerst an Reben, weniger an Steine: Porphyr ist auch ein Bodenschatz und der wurde am Wachenberg abgebaut. Dort steht die Wachenburg, unser Start und Ziel.
Wir werden auf und ab durch Wald und Feld wandern. Unterwegs sind: das Weschnitztal bei Birkenau, Hirschkopf (346m) mit Hirschkopfturm, der nordöstliche Rand von Weinheim an der Bergstraße mit Peterskirche und Altem Friedhof. Nordöstlich von Weinheim liegt übrigens eine Etappe des Europäischen Fernwanderwegs E1 (Juhöhe-Gorxheimertal).
Die Wachenburg, auf einem Ausleger des Wachenbergs (400m), mit bemerkenswertem Wappentor, ist nicht so alt wie sie ausschaut. Von 1907 bis 1928 wurde sie errichtet und gehört dem Weinheimer Verband Alter Corpsstudenten. Der 34m hohe Bergfried hat eine Aussichtsplattform mit Blick über den Odenwald und das Rheintal. An eine Burgschenke wurde auch gedacht.
Wir sind südlich des Geländes vom Steinbruch Wachenberg. Rund 100 Jahre wurde dem Erdreich Porphyr entrissen. Das Wort Porphyr kommt aus dem Altgriechischen und heißt Purpur. Das Gestein ist rötlich, vulkanisch und ein beliebter Baustoff. Mit der Einstellung des Abbaus am Wachenberg wurde das Gelände zum Natura-2000-Gebiet.
Bald wandern wir abwärts und in nördliche Richtung durch den Wald. Wenn der sich lichtet, sind wir nah Birkenau, dem Sonnenuhrendorf und wir kommen an die Weschnitz, die hier einen Bogen macht, in dem die Carlebachmühle liegt, in dessen Ensemble man sich zum Wohnen und Arbeiten einmieten kann, falls was frei ist. Das stattliche alte Gebäude der Carlebachmühle (19. Jh.) ist ein Industriedenkmal im Weinheimer Sechs-Mühlental an der Weschnitz. Würden wir nun entlang dem Fluss nach Weinheim wandern, träfen wir im Abstand von je rund 200m auf die anderen fünf Mühlen.
Wir queren die Weschnitz, die fast 59km misst, ihre Quelle bei Grasellenbach-Hammelbach hat und beim Kraftwerk Biblis in den Rhein mündet. An einer Konditorei vorbei geht’s in den Wald hinauf, auf den Weg zwischen Sau- und Hirschkopf, wo die Roth-Hütte steht und wir zum Hirschkopf wandern. 346m misst der Hirschkopf und nochmal 15m kommen drauf, wenn man auf den Hirschkopfturm steigt, der 1850 gebaut wurde. Es ergibt sich ein Blick über das Weschnitztal, den Odenwald und die Rheinebene bis in die Pfalz hinein. Kein Wunder, dass noch andere Wanderer herkommen, wie die auf dem Burgensteig Bergstraße in der 3. Etappe.
Auf dem weiteren Weg haben wir weitere Aussichtsmöglichkeiten durch den Wald und gelangen an den nordöstlichen Rand von Weinheims Bebauung mit der Nördlichen Hauptstraße, wo man auch Gastronomie antrifft. Wir kreuzen die Birkenauer Talstraße und die Weschnitz. Kurz drauf sehen wir die evangelische Peterskirche (1912) von Weinheim, die im neuromanischen Jugendstil gebaut wurde. Der monumentale Eindruck täuscht nicht. 48m misst der Turm und drinnen können über 1.300 Menschen gleichzeitig sein. Es geht über den Friedhof St. Peter, wir nehmen die Wachenberg- und Hegelstraße, biegen in den Essigpfad und kommen zur Wachenburg zurück.
Bildnachweis: Von Muck [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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