Bad Berneck: Aussichtsreiche Runde links und rechts der Ölschnitz

Bad Berneck im Fichtelgebirge ist seit 1930 Kneippkurort und seit 1950 Kneippsches Heilbad. Davor war es auch schon ein Molken- und Luftkurort. Es profitiert klimatisch von den sieben bewaldeten Bergen, die das Städtchen im Tal der Ölschnitz und am Westrand des Fichtelgebirges vor ungemütlichen Nord- und Ostwinden schützen. Die sieben Berge sind: Hohe Warte, Mühlleite, Badleite, Schlossleite, Reichswarte, Königstuhl und Galgenberg.

Unsere aussichtsreiche Runde aus dem Dendrologischen Garten wird uns über Aussichtspunkte wie Reichswarte, Nierenheim- und Ludwigsfelsen, über die Höhen der Burg Hohenberneck bringen. Los geht’s nahe der romantischen Altstadt beim Dendrologischen Garten in Bad Berneck, der ist in den Rotherspark eingebettet und man kann sich hier auf die Spuren von Alexander von Humboldt und Wilhelm Rother begeben. Das „Arboretum“ beheimatet alte Bäume und Sträucher, die der Gönner Bernecks, Rother, von seinen Reisen mitbrachte. Der Garten ist auf dem Gelände eines einstigen Alaun-Bergwerks, indem Humboldt seine optimierte Grubenlampe testete.

Wir wandern durch den Park und in einem Aufwärtsbogen in den Wald mit seinen Hangbuchen-Mischkulturen über die Höhe Reichswarte / Eisenleite, kommen bei einer Lichtung an einem Funkmast vorbei, abwärts zur Aussicht Reichswarte. Man trifft an einigen Punkten auf das Bernecker Aussichtsbankla, einem Holzrahmen mit Sitzmöglichkeit. Von der Reichswarte aus sieht man: das Alte Schloss, die Marienkapelle und die Burg Hohenberneck.

Nach einer Kehre kommen wir über den Bärnreuther Graben, nach einer weiteren Kehre zum Ausguck Freiheitsfelsen hinauf, wieder absteigend zum Sonnentempel auf der Badleite mit Blick auf die Altstadt vom kleinen Plateau mit Unterstand und Infotafel (Station 4) mit Wissenswertem zur Stadtgeschichte. Zahlreiche dieser Aussichten liegen auf dem Thiesenring, dem aussichtsreichsten Wanderweg um Bad Berneck, ausgestattet mit 23 Stations-Infotafeln.

Abwärts geht es über den Lindenfels, wir streifen Stadtrand, treffen im Wald auf den Mühlleitenweg mit Abstechermöglichkeit zur Schönen Aussicht (Altstadtblick). Wir kommen durch den Mischwald über den Nierenheimfelsen und Ludwigsfelsen mit Blick über den Kurpark und das Ölschnitztal. Abstechend ergäben sich noch weitere Blickpunkte, wie den auf Engelsburg. Am Thiesenfelsen (Station 9) vorbei gelangen wir zum Jean-Paul-Platz, einer Station auf dem Jean-Paul-Rundweg. Der Schriftsteller (1763-1825) war ein erklärter Freund der Bernecker Pfefferkuchen.

Wir kommen im kleinen Zickzack hinab, könnten geradeaus der Turmburg Bad Berneck (11. Jh.) einen Besuch abstatten, oder gehen direkt an den Immermannweg und über die Ölschnitz, wandern den Weg An der Ölschnitz, zickzacken uns am Funkbrunnen hinauf zu einem Denkmal und kommen zur Aussicht Engelsburg (Station 13) sowie weiteren Aussichtsorten am Schlossberg. Wir sind jetzt gegenüber dem, von wo aus wir eben hergeschaut haben: Mit Burgruine Hohenberneck (1478), Marienkapelle (1485) und Talblick über den Kurpark.

Noch war es nicht genug Geschichte, weitere liefern die nächsten Schritte an der Romantikbühne (1905) vorbei zum Schlossturm (Burgruine Altes Schloss, 13. Jh.) und Prinz-Leopold-Platz. Wenn Bad Berneck uns wieder hat, sind wir an der Dreifaltigkeitskirche, einem klassizistischen Saalbau (1800) mit Turm aus dem 16. Jh. Wir wandern durch gepflasterte Gassen zum Ausgangsort.

Bildnachweis: Von G. Zapf [CC BY 3.0] via Wikimedia Commons