Großsedlitz ist ein Stadtteil von Heidenau, das am Lauf der Elbe liegt, unweit von Pirna, das sich südöstlich befindet. Unsere Wanderung bringt uns in einen der schönsten und authentischsten barocken Gartenanlagen, wundervoll wieder hergerichtet im französischen Stil eines unbekannten Baumeisters. Einige der Gestaltungen werden Johann Christoph Knöffel (1686-1752) zugeschrieben. Er galt als ein Begründer des Sächsischen Rokoko.
So sind wir schon im Thema. Sächsisches Rokoko fällt unter den Begriff des Dresdner Barocks und meint die spezielle Ausgestaltung von Barock und Rokoko in der Regentenzeit der sächsischen Kurfürsten August dem Starken und seinem Sohn Friedrich August II. Nicht nur französische, sondern auch italienische Einflüsse gingen in die Bauten und Gärten ein. An dieser Stelle sei gleich gesagt, dass der Barockgarten Großsedlitz etwas Eintritt kostet und der Garten von April bis Oktober geöffnet ist.
Wir starten linkselbisch am Haltepunkt Heidenau-Großsedlitz und wandern mit dem Uhrzeiger. Erstmal ein kleines Stück durch ein Industriegebiet, dann kommen wir an einer Grünfläche mit Froschteich vorbei und biegen in die Kastanienallee. Es geht bergauf, denn der rund 18ha große Barockgarten Großsedlitz mit dem Friedrichschlösschen liegt auf einer Anhöhe.
Von 1719 bis 1723 ließ Reichsgraf August Christoph von Wackerbarth sich hier einen Landsitz mit Orangerie bauen. Kurfürst August der Starke ließ die Anlage von 1723 bis 1727 vergrößern und umgestalten. Seit 1992 ist der Barockgarten Großsedlitz und die Gebäude im Besitz des Freistaats Sachsen und der kümmert sich, sodass man einen großen Teil der historischen Herrlichkeit ansehen kann, zum Beispiel, das Friedrichschlösschen, das eine Ausstellung beherbergt, das Alte Gärtnerhaus, die Obere Orangerie, die Untere Orangerie, die Obere Parterre mit dem Wasser, die „Stille Musik“, die Untere Parterre, die Waldkaskade mit dem „Steinernen Meer“ und ein Naturtheater.
Wir kommen auch an ausdrucksstarken Skulpturen der griechischen Mythologie vorbei – 64 sind es wohl und davon 24 Originale. Weitere Originale stehen wettergeschützt im Kopfbau der Oberen Orangerie. Amor und Psyche, die Verkörperungen von Jahreszeiten und Kontinenten, das Auge läuft über.
Laut einem Verzeichnis von 1736 gab es im Barockgarten Großsedlitz 1.250 Orangenbäume. Im 17. und 18. Jahrhundert war das Sammeln südländischer Pflanzen bei Hofe in Mode. Um die 400 Pflänzchen hat man heute, darunter 140 Pomeranzen. Das sind Bitterorangen, kleiner und saurer als Orangen, vermutlich eine Hybride aus Pampelmuse und Mandarine.
Vom Barockgarten wandern wir nach Kleinsedlitz mit einer Märchenstation namens „Der Zaubergarten“ an einem Naturlehrpfad, dem wir dann folgen. Über die Pechhüttenstraße geht es zum Ausgangsort zurück.
Bildnachweis: Von Snjeschok [GFDL] via Wikimedia Commons
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