Die kleine Stadt Braubach ist das Zentrum an der Mittelrheinschleife im Taunus und wird auch gerne die Wein- und Rosenstadt am Mittelrhein genannt. Rund um Braubach liegen etliche Weingärten und Rosenanlagen. Die bevorzugt angebaute Rebsorte ist der Riesling. Bekannt ist Braubach vor allem wegen der Marksburg, der einzigen mittelalterlichen Burg am jarhundertelang umkämpften Mittelrhein, die niemals zerstört wurde und in ganzer historischer Pracht strahlt.
Die Stadt Braubach zählt zu den ältesten namentlich bekannten Orten im Rhein-Lahn-Kreis und wurde erstmals 691 erwähnt. In einer Urkunde schenkt der Merowinger Helmgar – um seines Seelenheils willen – der heutigen Münsterkirche in Bonn einen Weingarten mit Hof im Dorf Brubach. Diese Urkunde stellt zugleich das erste schriftliche Zeugnis zum Weinbau auf rechtsrheinischer Seite dar. Es gibt allerdings Hinweise, dass es hier bereits in der Eisenzeit (ab ca. 400 v.Chr.) eine keltische Siedlung auf dem Burgberg gab.
Im Dezember 1276 verlieh der deutsche König Rudolf von Habsburg der Siedlung die Stadtrechte. Zeugen dieser Vergangenheit sind noch heute überall in Braubach zu finden. Oberstadt und Unterstadt wurden komplett zur Denkmalzone erklärt: Hier liegen die Reste der alten Stadtmauern und Türme aus dem 13. Jahrhundert sowie eine selbst für das Mittelrheintal ungewöhnliche Dichte an historischen Wohnbauten. Ein solches Unikat von Braubach ist etwa der Eck-Fritz, der 1597 als Bauernschänke gebaut wurde, und noch heute eine urgemütliche Schankwirtschaft beheimatet.
Von der Stadtbefestigung ist heute auch noch das Obertor erhalten, das östlichste Tor der Stadtmauer. Es war einst ein wichtiger Kontrollpunkt für die Handelsstraße nach Wiesbaden und wurde noch Anfang des 20. Jahrhunderts von der Braubacher Kleinbahn durchfahren.
Direkt hinter dem Obertor liegt die einzige noch funktionsfähige von früher zahlreichen Mühlen, die Mühle der Grafen von Katzenelnbogen am Obertor. Die Mühle wurde bereits 1341 urkundlich erwähnt. 1998 eröffnete die Hoteliersfamilie Kunz hier das Bauernmuseum Braubach. Gezeigt werden im Bauernmuseum Gerätschaften und Keramik der letzten Jahrhunderte und eine Schwarzküche, mit offener Feuerstelle und Kochgerätschaften. Ebenfalls ausgestellt sind Gemälde und Zeichnungen des in von 1950-67 in der Philippsburg arbeitenden Malers Karl Heidelbach, einem Schüler von Otto Dix.
Die Martinskapelle südlich der Marksburg ist das älteste Gotteshaus von Braubach. Die denkmalgeschützte Pfarrkirche wurde im romanischen Stil errichtet; der Chor ist frühgotisch. Erstmalig erwähnt wurde die Martinskapelle bereits um 1000, als Kirche des Koblenzer Stifts St. Kastor. Von der Kirche aus hat man einen herrlichen Blick auf den Rhein.
Nachdem Braubach 1276 die Stadtrechte erhielt und eine Stadtmauer errichtete, wurde eine weitere Kirche direkt in der Stadt gebaut: Die St. Barbara Kirche in der Untermarktstraße, deren Glockenturm, der sogenannte Pankgrafenturm, zugleich den Nordwestturm der Stadtmauer bildete. Die ehemalige evangelische Pfarrkirche wurde aufgrund des mehrfachen Konfessionswechsels der Braubacher Herrschaft sowie nach Plünderungen einige Male umgebaut und verändert: Das Kirchenschiff aus dem 14. Jahrhundert ergänzte man im 17. bzw. 18. Jahrhundert mit West-Turm und Chor im frühgotischen Stil, sowie später mit einer gotischen Sakristei.
Sehenswert ist außerdem die im neufrühgotischen Stil errichtete evangelische Markuskirche in der Wilhelmstraße mit dem zugehörigen Pfarrhaus, einem Backsteinbau aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten von Braubach gehört das Kriegerdenkmal am Rheinufer aus dem Jahr 1903; der Bruchsteinturm erinnert an die gefallenen Braubacher Bürger aus den Kriegen 1870/71 und 1914-18.
Südlich von Braubach liegt die denkmalgeschützte Dinkholder Mühle. Das Mühlengebäude von 1675 wurde auf Rheinseite im späten 19. Jahrhundert durch einen Fachwerkbau ergänzt. Die Ausstattung der Mühle stammt aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Wohngebäude, in dem möglicherweise eine zweite Mühlenanlage untergebracht war, ist ein teilweise massives Fachwerkhaus mit Querbau aus dem 18. Jahrhundert.
Im Dinkholder Bachtal liegt auch der Dinkholder Sauerbrunnen, der bereits im 14. und 15. Jahrhundert viele Reisender erfrischt. Erwähnenswert sind außerdem der Salzborn am Mühlbach südlich der Stadt und die Hubertusquelle südwestlich vom Ortsteil Hinterwald.
Weithin bekannte Veranstaltungen in Braubach sind Rhein in Flammen, bei dem alljährlich am zweiten Samstag im August ein imposantes Höhenfeuerwerk Stadt und Burgberg erhellt, sowie das traditionelle Winzerfest am ersten Oktoberwochenende, das als letztes Weinfest am Mittelrhein gilt. Beliebt ist wegen der malerischen Kulisse auch der Braubacher Weihnachtsmarkt, der am zweiten Adventswochenende stattfindet und speziell Hand- und Bastelarbeiten zum Fest präsentiert.
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