In der Moselkrampen genannten Moselschleife bei Cochem liegt die Ortsgemeinde Bruttig-Fankel, die 1969 aus den beiden Weindörfern Bruttig und Fankel gebildet wurde. Bereits Römer und Kelten, Merowinger und Franken schätzten die Lage. Hügelgräber auf dem Bruttig-Fankeler Berg entlang des Rennwegs, der eine Verbindungsstraße der Kelten und Römer zwischen Mosel und Nahe war, belegen dies.
Bruttig und Fankel, heute zusammengewachsen, erfreuen sich beide zahlreicher denkmalgeschützter Bauten, die durch Fachwerk und Schwebegiebel auffallen. Insbesondere die Brunnenstraße in Fankel zeigt sich in einer seltenen baulichen Geschlossenheit aus der Zeit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.
Die katholische Pfarrkirche St. Margaretha in Bruttig steht seit 1507 den Gläubigen offen. Der Turm aus dem Spätmittelalter ist verputzt und trägt eine Figur aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts im Mauerwerk. Der unverputzte neuromanische Bruchsteinsaal stammt aus dem Jahr 1847 und entspricht in der Art seiner Zeit und dem Rundbogenstil. Einige Fachwerkhäuser in Bruttig stammen aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert. Man findet sie vor allem in der Hauptstraße, der Kirchstraße und der Klosterstraße.
Ein besonderes Schmuckstück ist das Schunk’sche Haus am Moselufer. Das ehemalige Gerichts- und Wohnhaus ist ein Putzbau der Spätrenaissance und wurde 1652 gebaut. Das stattliche zweigeschossige Haus hat Volutengiebel und trägt die heilige Margarethe als Eckfigur. Das Hinterhaus im Hof ist teilweise aus Fachwerk und stammt aus dem Jahr 1529. Am Moselufer steht auch das verputzte dreigeschossige ehemalige Rathaus aus dem Jahr 1619. Man erkennt es an dem runden Treppenturm.
Die ehemalige Synagoge in Bruttig steht in der Mühlenbachstraße. Das Haus stammt aus dem Jahr 1835 und ist aus Bruchstein mit großen Rundbogenfenstern. Nachdem das Gebäude 1925 verkauft und als Holzlager genutzt wurde, traf es im Zweiten Weltkrieg eine Brandbombe. Zum Glück wurde es nicht völlig zerstört und der Synagogenraum war verschont worden. Anfang dieses Jahrtausends wurde die Synagogengeschichte aufgearbeitet und im Keller des Hauses die Mikwe wieder ausgegraben. Heute dient die ehemalige Synagoge kulturellen Zwecken.
Wenn man durch Bruttig spaziert, wundert man sich womöglich über den bis zu 10m hohen gemauerten Damm, der teilweise wie eine Stadtmauer wirkt. Das Bauwerk ist ein Bahndamm, angelegt zu kriegerischen Zeiten während des Ersten Weltkriegs zum Zwecke einer Bahnverbindung von Bullay nach Koblenz. Die wurde aber nie fertig.
Bei Fankel befindet sich an der Mosel die Staustufe Fankel, die eine Fallhöhe von 7m hat. Ältestes erhaltenes Bauwerk in Fankel ist die katholische Kirche Maria Himmelfahrt. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert, genauer, ihr Turm ist aus der Zeit. Der Chor wurde um 1385 gebaut, der Saal ist spätgotisch und aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.
Aus dem Jahr 1559 ist das Rathaus in Fankel, ein Massivbau mit Kirchtor und teilweise mit Fachwerk ausgestattet. Das Zehnthaus in der gleichen Straße ist ein spätgotischer Treppengiebelbau, der um 1425 entstand. Zur Denkmalzone des Ortskerns Fankel zählt auch der Christopherusweg. Dort steht ein spätgotisches abteiliches Hofhaus, das vermutlich Bauanteile im 14. Jahrhundert hat. Auch Teile der Rathausstraße gehören zur Denkmalzone und erwähnenswert hier ist der Hof des Klosters Maria Engelport. Das Fachwerkhaus stammt aus dem Jahr 1716 ist teilweise massiv und hat ein Kelterhaus sowie einen Ökonomiebau.
Ein guter Termin, um Bruttig-Fankel zu besuchen, ist das zweite Augustwochenende, wenn das Bruttiger Winzerfest stattfindet. Schon etwas früher, am dritten Juliwochenende, zeigen die Fankeler Winzer beim Fankeler Winzerfest, was sie aus Trauben zaubern können.
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