Bullay


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Folgt man der Mosel vom Zeller Hamm ab flussabwärts, kommt man über Merl nach Bullay. Gleich gegenüber am anderen Moselufer liegt Alf und zwischen beiden Orten überspannt die eindrucksvolle 314m lange Doppelstockbrücke Alf-Bullay die Mosel.

Die Doppelstockbrücke Alf-Bullay wurde 1875-78 im Zuge der sogenannten Kanonenbahn als erste Doppelstockbrücke in Deutschland errichtet. Kanonenbahn bezeichnet die militärstrategische Eisenbahnstrecke von Berlin bis nach Metz in Frankreich. Der Obergurt trägt die Moselstrecke und darunter ist der Verlauf der L 199. Wenn die Brücke per Bahn in Richtung Eifel überquert wurde, mündet sie in den 459m langen Prinzenkopftunnel von Pünderich und westlich schließt sich dann das Hangviadukt an.

Der Bahnhof in Bullay wurde mit einem Architekturpreis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet und ist seit 2003 ein Umweltbahnhof. Das Bahnhofsgebäude aus historischem Baubestand wurde mit moderner Architektur auf den Stand der Dinge gebracht und das mit Feingefühl für das bereits Vorhandene. Um 1905 entstand der vielgliedrige späthistorische Bau mit Bruchsteinen, die teilweise verputzt sind. Rundbögen und Dacherkertürmchen machen den Bahnhof zu einem schmucken Reisepunkt.

Ein weiteres auffälliges Gebäude in Bullay ist die ehemalige Weinbauschule in der Fährstraße. Das späthistorische teils massive Fachwerkhaus entstand 1903 mit Ecklisenen und Backsteinen sowie Mittelrisaliten an der Vorder- und Rückseite. Obenauf befindet sich eine Laterne mit geschweifter Haube.

Ältere Bausubstanz befindet sich in der Zehnthausstraße. Jenes mit der Hausnummer 8 war vermutlich das einstige Zehnthaus und stammt aus dem Jahr 1593. Es reicht über drei Geschosse, wobei das untere massiv gebaut ist und das Dachgeschoss verschiefert wurde. Dazwischen ist das Fachwerk offen. In der Nachbarschaft stehen weitere Fachwerkhäuser, teils verputzt oder mit Anbauten erweitert, deren Bauzeit im 16. und frühen 17. Jahrhundert liegen.

Die katholische Pfarrkirche St. Maria Magdalena ist ein neugotischer Saalbau aus dem Jahr 1873 mit einer Erweiterung aus dem Jahr 1936 und einem separat stehenden Turm aus den 1950er Jahren.

Die größte und bekannteste Weinlage vor Ort ist der Bullayer Brautrock. Dahinter verbirgt sich die überlieferte Geschichte des verarmten Graf Beißel, der seinen Sohn günstig verheiraten wollte. Man fand sogar eine reiche Braut. Da jedoch die Familie des Bräutigams die Feier ausrichten musste, dazu zählt auch der Brautrock, und man im Grunde nichts mehr hatte, ging ein Weinberg des Verarmten an den Vater der Braut zum Pfand. Der war clever und gab den Pfandweinberg mit der Bestimmung an seine Tochter weiter, dass alle Erlöse aus dem Weinberg allein ihr zustehen. Am Lindenplatz haben die Bullayer ihrer Brautrock-Lage einen Brunnen gewidmet.


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