Bis um 1350 war Burbach das Zentrum des Freien Grundes. Es regierte das Adelsgeschlecht derer von Seelbach, die ihr Stammhaus im heutigen Neunkirchen-Altenseelbach hatten. In Burbach betrieben sie die Snorrenburg, die wie die Trutzburg am Hohenseelbachskopf im 14. Jahrhundert vom Erzbischof von Trier geschleift wurde.
Nach der Entmachtung der Seelbacher entstand ein Machtvakuum, da sich die angrenzenden Herrschaftshäuser Sayn und Nassau beide bemühten, den Freien Grund in ihren Einflussbereich zu bringen. Ergebnis war ein am 20. August 1478 geschlossener Vertrag zur Einrichtung eines gemeinsamen Gerichtes in der Alten Vogtei in Burbach, dem jeweils der Nassauische Vogt in Burbach oder der Saynische Schultheiß aus Neunkirchen vorsitzen sollte. Bis 1799 dauerte diese Doppelherrschaft.
Die Alte Vogtei war Sitz des nassauischen Vogts. Der erste urkundlich erwähnte Vogt, der in Burbach die Amtsgeschäfte wahrnahm, war 1467 Gerhard Buckinck. 1607 wird der Hickengrund bis zur preussischen Machtübernahme 1816 der Vogtei Burbach unterstellt. Bis 1848 bleibt die Alte Vogtei Gerichts- und Verwaltungssitz, danach wird sie Wohnsitz für den Amtmann, die Hebamme und den Polizisten. Nach und nach verfällt das alte Anwesen und soll 1977 abgerissen werden, was zur Gründung des Heimatvereines Alte Vogtei führt. Die Alte Vogtei wird restauriert und 1982 wieder eingeweiht. Die Alte Vogtei ist heute eines der stattlichsten Fachwerkhäuser im weiteren Umkreis.
Direkt neben der Alten Vogtei befindet sich die Zehntscheune, die frühere Steuerzahlstelle des Amtbezirks. Hier entstand durch den Heimatverein 1989 das Museum Leben und Arbeiten in Burbach. Vorgestellt werden 18 alte Handwerks- und Erwerbszweige aus dem dörflichen Leben der vergangenen Jahrhunderte bis zum Zweiten Weltkrieg. Zu den vorgestellten Gewerken gehört die Schmiede des alten Meisters Ketter, die komplett mit allen Werkzeugen ins Museum verlagert worden ist. Auch die Werkstatt des Stellmachers Karl Müller ist in der alten Zehntscheune zu sehen, ebenso wie die erste Burbacher Apotheke von 1817 und Ausstellungsstücke zur Siegerländer Haubergswirtschaft. Das Museum ist allerdings nur einmal im Monat geöffnet – es können aber individuelle Termine vereinbart werden.
Gegenüber der Alten Vogtei steht das Haus Herbig, das 1627 als Ruhesitz der nassauischen Vögte errichtet wurde. Später war es das Wohnhaus einer Gerberfamilie, diente als Arztpraxis und verfiel schließlich in den letzten Jahrzehnten fast völlig, bis es vom Heimatverein wieder denkmalgerecht restauriert worden ist. Das in Flurbalken geschnitzte „Pax intrantibus“ – Friede den Eintretenden – ist heute Leitspruch des Haus Herbigs, das als Begegnungsstätte für die Dorfgemeinschaft dient.
Historisch ist auch die evangelische Kirche, die auf dem Grauwackeschieferfelsen „Römer“ steht. Sie stammt wahrscheinlich aus dem 11. Jahrhundert, wobei das Kirchenschiff aber in den Jahren 1774-76 neu errichtet worden ist. Dies führt dazu, dass der Kirchturm heute im Vergleich sehr klein wirkt, da das neue Schiff deutlich größer ausfiel. Bei dem Abbruch des alten Kirchenschiffes wurde einer der drei Säulenfüße umgedreht als Tisch vor dem Eingang der Alten Vogtei platziert, wo er noch heute zu sehen ist.
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