Hoch über das Sayner Land erhebt sich auf dem etwa 110m langen und 40m breiten Bergrücken des Kehrbergs die 800 Jahre alte Stammburg der Fürsten zu Sayn-Wittgenstein. Von der Ruine hat man einen sehr guten Rundblick auf den Hohen Westerwald im Osten, die Rheinebene und die Vulkanberge der Eifel im Westen. Unterhalb der Ruine erstreckt sich nach Süden hin der Ort Sayn mit dem am Fuß des Burgbergs gelegenen Schloss Sayn.
Erstmals im 10. Jahrhundert werden die Grafen von Sayn urkundlich erwähnt. Sie residierten auf der Alten Burg (auch Eselsburg genannt), die 1152 durch Auseinandersetzungen mit dem Erzbistum Köln zerstört wurde. An selber Stelle ließen die Grafen die neue Burg bauen, die im 13. Jahrhundert als Stammsitz des Grafen Heinrich III. von Sayn der Regierungssitz für eine von der Lahn bis zur Kölner Bucht und von der Mosel bis zum Westerwald reichenden Grafschaft war.
Nach dem Graf Heinrich der Große 1247 kinderlos verstarb, fielen Grafschaft und Burg an die Grafen von Sponheim, die sich später wieder Grafen von Sayn nannten. Sie regierten von verschiedenen Residenzen: Sayn, Hachenburg, Altenkirchen und Friedewald. 1345 gelangte durch Einheirat die Grafschaft Wittgenstein ebenfalls zu Sayn. Diese Linie nannte sich dann ab 1361 Sayn-Wittgenstein. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg 1632 zerstört und wechselte ab dann häufig den Besitzer.
1848 kamen Burg und das unterhalb der Burg gelegene mittelalterliche Burghaus der Freiherren von Reiffenberg wieder in den Besitz der Grafen von Sayn. Fürst Ludwig zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg erhielt die Anlage aufgrund seiner Kriegserfolge in Russland und startete unmittelbar den Aufbau des Schlosses. Nach Fertigstellung zog er dort ein und nannte sich seitdem Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn. Die Burg Sayn bestand weiterhin als Ruine, deren Baubestand in den Jahren 1981 bis 1987 unter Fürst Alexander zu Sayn-Wittgenstein-Sayn gesichert und teilausgebaut wurde.
Zwischen Schloss Sayn und Burg Sayn liegt noch eine durch Mauern mit der Burg verbundene Ruine, die Burg Stein. Dieses Burghaus wurde von einem hohen Burgherren bewohnt und erstmals im 14. Jahrhundert erwähnt. Es blieb bis ins späte 18. Jahrhundert bewohnt.
Passiert man das Burghaus gelangt man in die eigentliche Burganlage. Am Eingang zum äußeren Burghof, mit Blick über die Rheinebene, liegen unter einem Schutzhaus die 1984 bei Ausgrabungsarbeiten wiederentdeckten Grundmauern der Burgkapelle, eine Doppelkapelle mit Resten eines wertvollen Zierfußbodens aus der Zeit vor 1200.
Den Innenhof der Burg beschreitet man durch ein großes Holztor, über dem der in Stein gehauene Sayner Löwe prangt. Der weitgehend restaurierte Bergfried mit seinem knapp 20m hohen und bis zu 4,50m dicken Mauerwerk stammt aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Hinter dem Bergfried liegt der ehemalige Palasbereich, in dem heute ein Restaurant untergebracht ist – die frühere Burgschänke St. Hubertus.
Die Burg ist zu Fuß vom Schlosspark in zehn Minuten zu erreichen. Das Burggelände ist täglich bis Sonnenuntergang frei zugängig.
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