Burgen sind immer faszinierend. Wenn sie nicht durch Erbstreitigkeiten oder den Dreißigjährigen Krieg vernichtet oder als Steinbrüche ausgeschlachtet worden sind, kämpfen sie heute mit Insolvenzverwaltern und Renovierungsstau.
Den Garaus will man in Hohnstein seinem Wahrzeichen Burg Hohnstein nicht machen, weswegen sich eine Betriebsgesellschaft gegründet hat, die das, was noch Genehmigungen hat, für Übernachtungen und auch als Museum anbietet und auf der Suche nach Konzept und Investoren ist.
Burg Hohnstein im Zentrum unserer heutigen Runde durch die Sächsische Schweiz ist nach wie vor ein Anziehungspunkt, wie sie da erhaben auf dem Fels und einer Sansteinplatte, rund 140m über dem Polenztal, thront, auf Freund oder Feind wartend. Sie wurde um 1200 errichtet, damals aus Holz, im 17./18. Jahrhundert wurde gemauert, trotzte den Schweden, war „Männerkorrektionsanstalt, Jugendgefängnis, dann Jugendherberge mit 1.000 (!) Schlafplätzen, wurde vom Nazi-Regime erneut zum Gefängnis (KZ Hohnstein) gemacht, bot dann Zuflucht für Geflohene und wieder Herberge für die Jugend, die DDR plante Gegner der SED dort einzusperren. Ein historischer Ort, hin- und hergerissen zwischen Freiheit und Freizeit, Gefangenschaft und Gewalt. Das Ensemble in der Lage verfehlt seine Wirkung auf uns nicht.
Im Schatten der Burg waren wir in Hohnstein am Parkplatz Eiche gestartet, durch die Rathausstraße über den Johannes-Weisheit-Platz zur evangelischen Stadtkirche, einer barocken Chorturmkirche (1728), mit doppelter Empore und einem Altar, mit Kanzel und Orgel integriert.
Nach dem Besuch der beeindruckenden Burg Hohnstein sind wir auf dem Weg Bärengarten unterwegs. Da war tatsächlich mal ein Garten mit Bären. Die wurden aus Polen hergeschafft und für die Hetzjagd bevorratet. Nachdem die Mauern bröckelten und immer mal wieder Bären ausbüchsten, entschied man 1756, der Förster solle die noch anwesenden Meister Petz niederstrecken.
Wir nehmen den Halbenweg in die Felsenlandschaft des Brands, zwischen dem Kleinen und Großen Halben durch, vorbei an Drachenkopf und Riesenechse sowie der Brandpyramide, Steinbruchnadel und Steinbruchturm sind weitere Kletterfelsen am Halbenweg.
Der leitet zum Räumigtweg, in den wir nach rechts einbiegen, sachte bergan, die Räumichtwiese queren, einen Bogen schlagen, in den Neuweg einbiegen, kurz die Brandstraße nutzen, um über Wiesen zum Schanzenberg zu gehen, zur Aussicht Napoleonschanze. Wir erreichen am Rande eines kleinen Wäldchens bei 380m den höchsten Punkt der Runde und können über die Wiesen und das Dorf zur Burg Hohnstein schauen. Zum Ausgangsort ist es nicht mehr weit.
Bildnachweis: Von Jörg Blobelt [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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