Dieser Weg, in mehreren Etappen zu wandern, widmet sich der Kontemplation, der Betrachtung und Beschaulichkeit, am besten zu erreichen durch Stille. So ist eine Empfehlung, den Pilgerweg alleine zu gehen, oder in der Gruppe Stille-Mediationen zu vereinbaren. Die Strecke verbindet Neumarkt in der Oberpfalz mit dem Kloster Plankstetten.
Der Pilgerweg beginnt in Neumarkt am Schauturm im Landesgartenschau-Park, wo der Ludwig-Donau-Main-Kanal fließt. Die erste Etappe bietet einen sanften 5km-Einstieg und lädt zum Innehalten an mehreren Stationen: gotische Hallenkirche Münster St. Johannes, Residenzplatz mit Pfalzgrafenschloss und Hofkirche Zu unserer Lieben Frau, Museum Lothar Fischer, Christuskirche mit Garten, Kloster St. Josef, Neumarkter Kreuzweg, barocke Wallfahrtskirche Mariahilf mit Karmelitenkloster, östlich des Stadtteils Weinberg.
Die nächste 19km-Etappe führt nach Berngau. Dabei genießt sich die herrliche Natur der Fränkischen Alb. Wir kommen durch das kleine Naturschutzgebiet Neumarkter Sanddünen, passieren die B299 und den Alten Kanal, wie der Ludwig-Donau-Main-Kanal auch genannt wird. Naturerlebnisse sind die Felstürme Predigtstuhl und Teufelskeller. Anstieg haben wir zum Gipfel des Buchbergs, der 595m misst und bewaldet ist. In Berngau steht St. Peter und Paul mit gotischem Turm (1359) und man findet Gasthöfe.
Ausgeruht geht’s am 3. Tag auf 15km Strecke nach Freystadt. Durch Feldflur und die Orte Allershofen, Wolfsgericht mit St. Bruder Klaus und Möning mit St. Willibald wird der Möninger Berg (527m) erreicht. Hier erwartet eine herrliche Aussicht über die sich erstreckenden Felder und die neugotische kleine Kirche Heilige 14 Nothelfer Pilgernde und Wandernde. Einst war hier ein Kloster, das mit der Reformation 1546 aufgelöst wurde.
Abwärts geht’s durch Rohr und über den Schwarzbach ins Schutzgebiet Vogelfreistätte Schwarzachwiesen bei Freystadt, mit Beobachtungsturm. Nächste Kontemplation bietet in Freystadt die wunderschöne barocke Wallfahrtskirche Maria Hilf, von 1700 bis 1710 gebaut. Das Franziskanerkloster Freystadt entstand nebenan. Hier lädt der Garten der Stille ein. Freystadt zeigt sich mit Spuren der mittelalterlichen Planstadt, wie der zum Platz erweiterten Marktstraße beispielsweise.
Am 4. Pilgertag stehen 25km auf dem Plan! Es geht nach Berching, einem mittelalterlichen Kleinod mit außerordentlich gut erhaltener Stadtmauer, 4 Toren und 13 Türmen, eingerahmt von Main-Donau-Kanal und dem Alten Kanal, die Sulz fließt durchs Städtchen. Davor erleben wir: Thannhausen, Flur, Wald, Aussicht am Galgenberg, Sulzbürg mit Schlossberg, St. Michael und Hl. Dreifaltigkeit, Wiesen, Wald am Schlüpfelberg, Mühlhausen wird gestreift.
Am Dürrlohsee am Main-Donau-Kanal mit Aussicht und Schautafeln erfährt man etwas zu Kanal und Technik. Wir kommen nach Erasbach, dem Geburtsort des Opernreformers Gluck, der 1756 zum Ritter geschlagen wurde. E.T.A. Hoffmann hat ihm eine Erzählung gewidmet. In den Wald aufwärts geht’s. Kalksinterterrassen des Hohen Brunnens mit Rastplatz laden zum Verweilen. Durch Sollngriesbach wird entlang dem Main-Donau-Kanal das bezaubernde Berching erreicht.
Wir sind kurz vor Ende der Pilgerwanderung. Bis nach Plankstetten sind es rund 6,5km. Übrigens: Will man Berching und das Kloster Plankstetten an einem Tag erwandern, empfiehlt sich der Benediktusweg. Ein Stück wandern wir mit Meditations-Momenten auf dem gleichen Pfad. Wir streifen das Kruzerloch, mit einem von Hand geschaffenen Raum, wo ein Eremit drin gelebt haben soll. Das Kloster Plankstetten der Benediktiner ist ein rundum einladender und auffangender Ort, mit „Biosiegel“. Die Produkte werden im Klosterhofladen angeboten, man finden Gastronomie, Herberge und Spuren von Beten und Arbeiten aus rund 900 Jahren.
Bildnachweis: Von DALIBRI [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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