Der Spessart punktet durch ausgedehnten Laubmischwald mit Buchen und Eichen. Dieser Wald ist Grundlage des 2.440km² großen Naturparks Spessart und bevor es den gab, haben sich dort bereits im dunklen Wald die Räuber versteckt, wovon die Sagen berichten. Auch „Das Wirtshaus im Spessart“ von Wilhelm Hauff thematisiert die Lage zwischen Adel und Galgenvögeln, ein bisschen Scharade und Liebe kommt auch vor. Die Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg haben sich touristisch zum „Räuberland“ vereint und 6 Räuberpfade als Qualitätstouren (zwischen 7 und 12km) für Tagestouren angelegt.
Fernwanderwege-Etappen gibt es mehr als gesetzlichen Urlaub im Jahr: der Limes Wanderweg Hessen (ca. 258km), der historische Eselsweg (ca. 112km), auf dem die Salzkarawanen unterwegs waren, Hessenwege (Brüder Grimm oder von der Lahn zum Main) finden sich ebenfalls. Durch den Naturpark Spessart führen 3 Spessartwege (je um die 60km), dann gibt es noch den bekannten Fränkischen Rotweinwanderweg (75km), den Mainwanderweg von der Quelle bis zur Mündung (ca. 580km). Südlich der Kinzig verläuft der 90km lange Spessartbogen.
Dazu kommen Rundwege mit Wandersiegel zwischen 7 und 16km mit 9 Spessartfährten und fürs Spazierwandern rund 40 Spessartspuren (zwischen 4 und 12km). Da soll mal einer durchblicken – das haben wir getan und empfehlen: unsere 10 schönsten Rundwanderungen durch den Spessart!
Diese Runde ist auch was für die ganze Familie, denn es wird mystisch im Spessartwald im Naturpark Spessart, es wird feuchtfröhlich mit den Bächen Krebsbach und Elsava, es wird aussichtsreich mit den Höhen und räuberisch mit den Geschichten. Highlight ist das Schloss Mespelbrunn, ein Wasserschloss, das beim „Wirtshaus im Spessart“ auch eine Rolle hatte. Bei der kleinen Basilika Maria Schnee hat man Blick auf Mespelbrunn.
Räuberpfad Geschichten und Geschichtchen (Mespelbrunn), 10,5km, Gehzeit ca. 3 Stunden
Die Runde am Mainknie und durch die Gefilde der Kreisstadt Miltenberg hat so viel zu bieten: Über 800 Jahre Geschichte, Stadtbefestigungsreste, malerische Altstadt, Franziskanerkloster Engelberg als Wallfahrtsort, über Engelsstaffeln (612 Steinstufen) zu erreichen, das prächtige Schloss Löwenstein, dazwischen Stationen, Kinderspielplätze, Kneipp ist mit von der Partie und in Miltenberg Gastronomie!
Am westlichen Rand des Spessarts liegt die „Kulturnatur-Runde“ am Main, zwischen Dietesheim und dem Kern von Hanau. Steinheimer Mainbrücke, Mainüberquerung, Schloss Philippsruhe mit historischem Museum Hanau und Schlosspark, Leinpfad, Dietesheimer Steinbrüche mit Seen und etlichen Aussichtspunkten, Steinheim am Main – eine erlebnisrunde Sache!
In der waldreichen und mittelgebirgigen Landschaft des ausgedehnten Naturparks Spessart ist diese Runde sehr beliebt. Sie führt nach Alzenau im Kahlgrund und von dort auf den 435m hohen Hahnenkamm mit dem Ludwigsturm (1880). Wald, Wald und Wald erfrischt die Atemwege. Der Blick reicht bis in den Vogelsberg, zum Geiersberg, ins Maintal, zum Odenwald, auf Alzenau, weiter weg im Panorama ist die Skyline von Frankfurt. Neben Wald erfreut sich Alzenau auch einiger Weinanbauflächen.
Hahnenkamm-Runde zum Ludwigsturm (Spessart), 8km, Gehzeit ca. 2 Stunden
Die Geishöhe mit 521m ist nicht der höchste im Spessart, sondern der Geiersberg (586m), beide sind im Landkreis Aschaffenburg und rund 6 Stunden Fußweg voneinander entfernt. Der Himmelshirtenweg ist eine zertifizierte Runde im Bunde der Räuberpfade. Diese hier begeistern die ganze Familie. Einst mussten die Kinder des Weilers den „Alten Schulweg“ nehmen. Etliche Stationen unterhalten auf der Wanderung zum Ludwig-Keller-Turm und seinen Aussichtsmöglichkeiten in den Odenwald, zum Taunus oder gar bis zur Skyline von Frankfurt am Main.
Räuberpfad Himmelshirtenweg zum Ludwig-Keller-Turm (Geishöhe), 9,5km, Gehzeit ca. 2,5 Stunden
Die Rundwanderung zwischen Kinzigtalsperre und Märchenstadt könnte sowas sein wie der Appetithappen vor den weiteren Gängen eines ausgewogenen Menüs, dass man zuhause niemals nachkochen könnte. Bei diesem Appetithappen haben wir tolle Aussichten über das Kinzigtal, in den Vogelsberg und Spessart natürlich. Die Seidenröther Warte, wartet als Nachbau auf Gäste. Über Seidenroth und Kulturlandschaft geht’s nach Steinau an der Straße, das man sich unbedingt ansehen muss! Und später mache man vielleicht noch einen Ausflug zur Kinzigtalsperre, Nachspeise sozusagen.
Spessartfährte Steinauer Hochgefühl, 11,5km, Gehzeit ca. 3 Stunden
Nur rund 40km entfernt von Würzburg liegt diese idyllische Naturwanderung durch das Haseltal und das Örtchen Schollbrunn im Landkreis Main-Spessart. Der Haselbach trieb einst 6 Mühlen an. Es gibt hier auch ein Hammermuseum. Das Augenmerk gilt dem Karthäuserkloster Grünau (14. Jh.), zwischen Klosterberg, Klosterhöhe, am Klosterbach mit kleinem Weiher. Hier gibt es auch ein Gasthaus.
Durchs Haseltal zur Kartause Grünau, 12km, Gehzeit ca. 3 Stunden
Das Kreative und Schöpferische im Spessart sind die Märchen und die Menschen, die auf Ideen kommen, wie jener, dass Schneewittchen eine Lohrerin gewesen sei, geboren im dortigen Schloss und später mit einer Stiefmutter geplagt. Real fantastisch ist die Wanderung von Lohr über die Alte Mainbrücke, durch den Wald zur Wallfahrtskirche Mariabuchen, mit Kloster, Kirche Mariä Heimsuchung (1701 geweiht), Gastronomie, mögliche Herberge in der Buchenmühle am Buchenbach, nach Steinbach und nach Lohr zurück: Schloss zu Lohr am Main erkunden!
Zur Wallfahrtskirche Mariabuchen, 10,5km, Gehzeit ca. 3 Stunden
Das ist im besten Sinne für die Runde mit der Überraschung gemeint. Die Naturtour durch eine Herzkammer im Naturpark Spessart kommt durch den herrlichen Laubmischwald zur Hohe Wart auf 433m hinauf. Dort ist das Hohe-Wart-Haus (geöffnet Mi-So), wo Räuberhell und Räuberdunkel gebraut wird und sie rösten ihre Kaffeebohnen selbst!
Räuberpfad Leidersbach (Natur pur auf dem Weg zum Hohe-Wart-Haus), 12,5km, Gehzeit ca. 3,5 Stunden
Der Streifzug durch diese wundervolle Stadt ist nur eine kleine Möglichkeit einen großen Teil der historischen Sehenswürdigkeiten zu entdecken und er ist eine Einladung sich in den Gassen zu verbummeln. Die Stadtgründung geht ins 5. Jahrhundert zurück! An dieser Route sind beispielsweise: Schenkenturm, Sandtor und Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung, Stiftsbasilika, Muttergotteskirche, ein Römervillennachbau, Schloss Johannisburg, Hofgarten Schöntal – und wenn man sich vom Outdoor-Nizzaflair trennen kann, laden rund 10 Museen nach drinnen ein.
Aschaffenburg: Stadtrundgang im „bayerischen Nizza“ am Main, 5km, Gehzeit ca. 1,5 Stunden
Bildnachweis: Von Drow69 [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons