Schneverdingen hat mit dem Heidegarten ein ganz wunderbares Aushängeschild für seine Positionierung als Heideblütenstadt. Dort sieht man in Anlehnung an einem Kompass ein hübsches Heidekraut-Rondell. „Heide satt“ bekommen wir auf dieser Runde mit den geschützten Gebieten Osterheide, Höpener Heide und mit Heidschnucken.
Vom Bahnhof Schneverdingen folgen wir der Heberer Straße in südöstliche Richtung aus der Stadt heraus und biegen zur Eine-Welt-Kirche ein. Die Holz-Kirche wurde 1999 im Rahmen eines Expo-Projektes gebaut. Eine absolute Besonderheit ist ihr Eine-Erde-Altar. Erd- und Sandproben aus der ganzen Welt wurden gesammelt und beschrieben, rund 5.500 sind es schon. Dazu gibt es sogar ein Sucharchiv im Netz, wo erkunden kann was von wo im Altar ist.
Wir wandern ins Naturschutzgebiet Lüneburger Heide mit der Osterheide. Wir tauchen ein ins lila Meer, mit kräftigem Grün und silbrig-weißen Birken. Der sich neigende Sommer scheint durch die Heideblüte nochmal alles zu geben und das lässt sich sehr gut riechen. Als hier noch Truppenübungsgebiet war, war die Stimmung sicher eine andere. Wir kommen am Silvestersee vorbei, der nach einem britischen Offizier benannt wurde. Der Regenwasser-See ist das Ergebnis von militärisch verdichtetem Untergrund.
Die Alte Landesstraße wird gequert, die Hamburger Straße erreicht, dort links eingebogen. Jetzt folgen wir dem Haverbecker Weg durch Heide und Wald, kommen über das Gleis und wandern in Richtung Segelfluggelände Höpen. Davor empfiehlt sich ein Abstecher zum Camp Reinsehlen. Man findet am einstigen Militärflugplatz-Standort Erinnerungen an berühmte Besucher wie Dalai Lama. Camp Reinsehlen wurde Naturschutzgebiet mit rund 100ha und Sandmagerrasen. Es gibt noch Baracken, aus einem Militärgebäude wurde eine Naturschutz-Akademie, man findet ein Lavendel-Labyrinth, ein Hotel hat sich angesiedelt sowie Kunst im öffentlichen Raum.
Südlich von Segelflug und Camp wandern wir durch die Höpener Heide in Richtung Schneverdingen, besummt von Bienen. Bei einem Schafstall, auch am Heidebauernweg gelegen, erläutert eine Tafel die Schnuckenhaltung, berichtet von 52 Knöpfen, Wolle, Wild und „schnökern“. Wir wandern ansteigend, kommen an einem Atelier vorbei, genießen die Aussicht von einem Bänkchen aus, wandern weiter zum schmucken Alten Schafstall mit Café.
Das grenzt direkt an den frei und kostenlos zugänglichen Heidegarten, wo aus 200 Arten rund 200.000 Pflanzen sprießen. Vom Turm hat man einen besonders schönen Blick über das runde Hauptbeet und über die Umgebung. Hinter dem Heidegarten ist eine Streuobstwiese mit Riesensonnenuhr. Wir wandern ins Zentrum von Schneverdingen. Dort bietet sich ein Foto mit der Heidekönigin. Die freundliche wenngleich reglose Dame rennt auch nicht weg. Wir streifen die ev. Kirche St. Peter und Paul (18. Jahrhundert) mit ihrem 50m hohen Turm.
Wir kommen zum Walter-Peters-Park mit kleiner Schafstallkirche (2002) unter einer alten Eiche. Der hübsche kleine Park hat ein Kneipp-Becken und Teiche. Kurz drauf sind wir im größeren Südpark, mit Wegen, Wiesen, Weiher, Baumgruppen und Spielplatz. Der Bahnhof Schneverdingen liegt östlich und ist nach einem Haken um den neuen Friedhof erreicht.
Bildnachweis: Von Losch [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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