Donaurunde in Ingolstadt

Ingolstadt zeigt auf kleinem Raum dicht gedrängt etliche historische Sehenswürdigkeiten. Über 500 Baudenkmäler sind gelistet, es gibt zwei Ensembles darunter, mit der Altstadt und der Stadtmauer. Ingolstadt ist Donau, Festungsstadt, hat Dependancen des Bayerischen Armeemuseums, Museen der Medizin und Künste, hat Kirchen wie das Liebfrauenmünster, hat einen Grüngürtel, wurde die „hunderttürmige Stadt“ genannt, ist Universitätsstandort und ist auch „Audi“. Bei all den vielen Highlights nehmen wir uns heute mal die Donau als „blauen Faden“.

Wir beginnen im Herz der Altstadt, am Rathausplatz. Hier sind die Kirche St. Moritz, der Pfeifturm und das Alte Rathaus recht schmuck. St. Moritz von 1234 ist eine gotische Basilika mit romanischen Elementen. Sie ist das älteste erhaltene Bauwerk Ingolstadts.

Daneben steht der 63m hohe Pfeifturm als ältester Wachturm, 1497 erstmals erwähnt, aus dem der Türmer bei Gefahr pfiff. Das Alte Rathaus geht im Kern auf das 14. Jahrhundert zurück und entstand im Neorenaissancestil aus vier Gebäuden. Wir gehen weiter zur Spitalkirche, die 1350 im gotischen Stil gebaut wurde. Ihr Inneres ist wunderschön ausgemalt (16. Jahrhundert).

Wir schlendern zur Donau und biegen vor der Konrad-Adenauer-Brücke nach rechts, wandern durch den Astronomiepark, kommen am Standort Münzbergtor vorbei. Von den einst vier Stadttoren ist das Wahrzeichen erhalten, das siebentürmige Kreuztor am Nordrand der Altstadt. Wir verbleiben an dem ruhig dahinfließenden Fluss, wandern entlang dem Grün vom Hartmannplatz. Ein Stück weiter liegt rechts von uns der Teil des Grüngürtels namens Künettegraben, am Festungsring der auch Glacis genannt wird und wohin wir einen Abstecher machen könnten, um die Fronte 79 zu sehen, ein Bauwerk der klassizistischen Befestigungsanlage, die 1842 fertig wurde.

Die Wanderung an der Donau nimmt den Treidelweg mit Ufer, Wald und kleinem Strandabschnitt, zum Kraftwerk Ingolstadt. An der Staustufe haben sie den modernen Donaupavillon hingestellt, der als Infozentrum zum Projekt der Dynamisierung der Donauaue fungiert. Wenn wir über die Brücke gehen, erweitert sich rechts die Donau, bevor sie durch das Laufkraftwerk genutzt, in ihre Bahn gelangt.

Mit der Donau zur Linken wandern wir weiter die Aue mit Wald und Wiesenabschnitten und kommen zur Wehranlage Brückenkopf, rund um das Reduit Tilly, was auch ein charakteristisches Bauwerk von Ingolstadt ist. Wir sehen rechts, im Donaulände, den Turm Baur, ein Flankenturm des Reduit Tilly, mit Freilichtbühne des Stadttheaters nebst einem Freilichtkino. Das Reduit Tilly ist an der Tillywiese, mit dem Museum des Ersten Weltkriegs, einem Teil der Museen des Bayerischen Armeemuseums. Das Reduit Tilly ist das Kernstück des Brückenkopfes der Landesfestung und wurde 1992 im Rahmen der Landesgartenschau in den Klenzepark integriert.

Wir kommen am Donausteg vorbei zum Turm Triva, dem anderen Flankenturm des Reduit Tilly und in dem ist das Bayerische Polizeimuseum. Gegenüber verläuft die Schlosslände und im Neuen Schloss findet sich beispielsweise das Armeemuseum.

Mit Parkgrün, Pflanzenlabyrinth und Kunst wandern wir unter der Eisenbahnbrücke und der Schillerbrücke durch, bis zur A9, queren die Donau. Südlich der Donau ist das Monikaviertel, nördlich sind Konradviertel und Schlachthofviertel, die wir streifen, den Fluss wieder zur Linken. Jetzt sehen von dort herüber, wo wir eben hingeschaut haben. Rechts breitet sich das Stadttheater aus. Kunst begleitet uns auch schon. Beim Grün der Schlosslände könnten wir jetzt noch das Museum für konkrete Kunst besuchen. Konkrete Kunst beruht im Idealfall auf Mathematik und Geometrie, Form und Farbe spielen hier tragende Rollen. Kurz drauf schließt sich unsere Runde.

Bildnachweis: Von Bbb [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons