Das wird eine sehr abwechslungsreiche Wanderung! Mit Wiesen, Wäldchen, Bachläufen und der Wiesent, stattlichen Felsen, geschichtsträchtigen Burgen und einer einst bewohnten Etagenhöhle. I-Tupf ist eine Altstadtbesichtigung von Hollfeld und Doppel-I-Tüpfel der Kussweg.
In Hollfeld wurde dem Kuratus Adalbert Hollfelder (1912-1996), Geistlicher Rat in der Fränkischen Schweiz, ein Rundweg durch das Kainachtal gewidmet, auch mit Spiel- und Entdeckerstationen für Kinder. Wir starten in dem Erholungsort Hollfeld vom Parkplatz bei der Gesamtschule. Von dort geht es direkt in die Landschaft, mit Kainach und Freizeitweiher sowie Freibad.
Die nur 4km lange und sich windende Kainach (Wiesentzufluss) entsteht aus linker Schwalbach und rechtem Kaiserbach. Wir wandern mit dem mäandernden Bach entlang einiger Spielstationen wie dem Klopftelefon oder Kriechtunnel ihrer Quelle zu, nach Kainach.
Der rund 140-Seelen-Ort hat zwei Baudenkmäler, die Statue des heiligen Nepomuk und das einstige Schloss aus dem 17. Jahrhundert, an dem wir vorbeikommen. Wir queren den Schwalbach, dann die Hauptdurchgangsstraße und folgen dem Kaiserbach via Fränkischen Gebirgsweg, dem wir bis nach Krögelstein folgen.
Die Burgruine Krögelstein, von der ein Schwibbogen auf einem Felssporn erhalten ist, geht vermutlich auf das 12. Jahrhundert zurück. Die kleine Pfarrkirche, von einem Friedhof umgeben, war einst die Burgkapelle aus dem Jahr 1250.
Im Felsenort Krögelstein sehen wir einige imposante Felsen, ein recht markanter wurde „Alter Fritz“ getauft. Entlang dem Kaiserbach wandern wir am 20m hohen Felsen Säukirchner Turm vorbei, der beklettert werden kann. Nach weiteren 500m wechseln wir die Bachseite und stoßen auf die Etagenhöhle. Die ist genau das, wonach es klingt und wurde sogar bis ins 19. Jahrhundert bewohnt, zuletzt von Kunigunda Tratz.
Wir wandern wieder durch Krögelstein, durch offene Landschaft und mit Waldrand, queren die St2191 und biegen auf die Lindenallee, begegnen einem Übergang über die B 22 und finden uns an der Wiesent wieder sowie in Neidenstein. Hier finden sich wenige Reste der Burg Neidenstein aus dem 15. Jahrhundert.
In Hollfeld-Weiher ist das Schloss Weiher, ein Mansarddachbau von 1729, umgeben von einer Grünanlage und nahe einem Quelltopf, der sich nach kurzen Lauf zur Wiesent gesellt. Die B 22, hier Bamberger Straße, trennt Weiher vom Gewerbegebiet Hollfeld-Nord und uns vom Stadtkern von Hollfeld, den wir uns als nächstes vornehmen. Die katholische Kirche Mariä Himmelfahrt wurde zwischen 1778-82 gebaut.
Das Wahrzeichen ist die aus dem 12. Jahrhundert stammende Gangolfskirche mit dem auffälligen Gangolfsturm, der einen umlaufenden Gang hat, am Marienplatz, wo einst eine Stadtburg stand. Der Marienplatz zeigt sich recht idyllisch gepflegt, mit dem mittelalterlichen Ziehbrunnen, den Rathäusern, dem Wittauerhaus mit reichhaltigem Korbfachwerk, dem Probsthaus, oder der Museumsscheune.
Dann folgen wir dem 120m langen Hollfelder Kussweg, der wurde besonders romantisch restauriert wurde und an der östlichen Stadtmauer entlangführt. Lauben, Amor-Engel und andere Lieblichkeiten können einem hier begegnen. Der Weg soll schon anno dazumal für so manches Stelldichein genutzt worden sein.
Bildnachweis: Von G. Zapf [CC BY 3.0] via Wikimedia Commons
Kuratus Adalbert Hollfelder (1912-1996) hat sich als Geistlicher Rat in der Fränkischen Schweiz verdient gemacht. Hollfelder war Priester, Heimatforscher...
Der Eindruck täuscht nicht, was französisch klingt ist es in dem Fall auch: sans pareil = ohnegleichen. Die Hiesigen sprechen es aber deutsch aus...
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