Braunsroda ist ein winziger Ort im Nordosten Thüringens, nahe der sächsischen Grenze. Warum sich hier eine Wanderung lohnt? Geringe Höhen gepaart mit blühenden Obstbäumen auf weitläufigen Wiesen füllen das Areal mit Leben. Im Herbst bedeckt der Fransenenzian die ebenen Flächen – „blau, blau, blau“ blüht dann der Enzian-Wiesenweg, der sich über sieben Kilometer erstreckt.
Unser Start- und gleichzeitig Endpunkt ist der Wanderparkplatz Braunsroda. Von dort bewegen wir uns die Heidelbergstraße hinunter in den Wald. Zwischen den Baumreihen versteckt sich bereits der größte Aufstieg des gesamten Fußmarschs, 267 Meter hoch auf den Heidelberg. Darauf lichten sich die Reihen, um den Blick auf ausgedehnte Felder und Wiesen freizugeben. Das Blütenkleid des Enzians wiegt im sanften Gang des Windes.
Weiter dem Wanderweg folgend geht es hinab, die offene Ebene ist ein Buffet für Weidetiere. Zuweilen blöken uns Ziegen entgegen. Es geht erneut bergauf und in den Wald, oben eröffnet sich nochmal ein attraktiver Rundblick. Vereinzelte Vögel zwitschern in den Kronen.
Um langsam zurückzuführen, schlägt der Pfad einen Haken nach rechts. Jetzt passieren Wanderer für rund zwei Kilometer eine Weide voller Obstbäume. Im Frühling tauchen sie die Landschaft in dichtes Schneeweiß, im Herbst ergibt sich ein kontrastreiches Farbbild. Mitgeführter Proviant lässt sich in dieser Kulisse fast doppelt genießen.
Die Früchte locken darüber hinaus unzählige tierische Bewohner an: Rostrote Füchse streifen übers Gras, während Hermeline, Grauspechte und andere die Lüfte beherrschen. Auf der gegenüberliegenden Seite erhebt sich die Hohe Schrecke, über die ein eigener Wanderweg verläuft. Eine weitere Rechtskurve bringt uns auf dem letzten Abschnitt wieder zum Anfang.
Eine Spaziergang durch Braunsroda zeigt heimelige Wohnungen und das Gutshaus von Bismarck. Hier können Hungrige wochenends und an Feiertagen einkehren und feinen Kuchen probieren. Über das ganze Jahr locken zudem regionale Märkte mit Handwerk, Pflanzen, Ernten in die Region.
Bildnachweis: Von Bernd Haynold [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
Die Hohe Schrecke ist kein seltenes und vom Aussterben bedrohtes Insekt, sondern eine naturreiche Hügelkette zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt....
Der leicht zu bewältigende Rundweg Beichlinger Schmücke ist gut 10 Kilometer lang und du solltest dir mindestens 2 Stunden Gehzeit ohne Pause einplanen....