Die Erlebniswege Sieg haben den Anspruch, die schönsten Winkel entlang des Siegtals in wanderfreundlichen Rundtouren zu erschließen. In Vollendung macht dies der Mäanderweg im Windecker Ländchen vor. Gerade mal 8km lang, führt er mitten durch faszinierende Natur – den Krummauel genannten Altarm der Sieg und den Siegwasserfall – und spannende Kulturgeschichte wie das renommierte Heimatmuseum Alt-Windeck und die mächtige Ruine der Burg Windeck mit tollem Blick in den Westerwald.
Aber fangen wir vorne an, am Startpunkt der Rundtour. Der Mäanderweg beginnt am Bahnhof in Schladern, was nicht nur verkehrstechnisch sinnvoll, sondern zugleich ein wichtiges Kulturzeugnis ist. Der 1860 eröffnete Bahnhof Schladern wurde im Baustil dem ehemaligen Windecker Schloss angepasst und vermittelt deutlich den Stellenwert, den die Bahn während der Industrialisierung hatte.
Vorbei an Höffers Teich geht es hinab zur Sieg. Die fließt hier noch gar nicht so lange, wie es den Anschein hat. Im Zuge des Eisenbahnbaus musste der ursprüngliche Flusslauf umgeleitet werden und so entstand die neue Führung inkl. dem Wasserfall. Der Schladener Siegfall rauscht auf einer Breite von 84m immerhin 4m tief hinab.
Mit dem neuen Flussbett entstand nicht nur der Siegfall, sondern auch neue Industrie. Das Galvanisierwerk Elmore siedelte sich an und nutzte die Wasserkraft, um Energie für die Eletrolyse zu gewinnen. Seit 1995 hat sich die Industrie zurückgezogen und die historische Industrieanlage wird von Gewerbetreibenden und Kulturschaffenden genutzt.
Links der Sieg führt der Mäanderweg bis nach Dreisel. Hier passiert man die Sieg – wechselt quasi vom Westerwald zurück ins Bergische Land – und wandert am Ortsrand von Dattenfeld entlang nach Altwindeck. Hier wurde 1964 das Museumsdorf Altwindeck angelegt, das anschaulich zeigt, wie man früher im Windecker Ländchen lebte. In der alten Schule werden u.a. Fundstücke von Burg Windeck, eine Sammlung bergischer Uhren und ein originalgetreu eingerichteter Tante-Emma-Laden gezeigt. Zwei Fachwerkhäuser aus dem 17. Jahrhundert, ein Museumsgarten und eine alte Mühle runden das Ensemble ab.
Jetzt führt der Mäanderweg hinauf zur Ruine der Burg Windeck. Sie war einst die Grenzfeste der Grafen von Berg im südöstlichen Zipfel ihres Herrschaftsbereichs. Oftmals angegriffen und dementsprechend ramponiert kam die Burgruine später an Preußen und wurde im 19. Jahrhundert in einen Schlossbau integriert, der im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Heute ist die Ruine Windeck Ort für kulturelle Veranstaltungen und zudem ein beliebtes Aussichtspunkt hoch über dem Siegtal.
Von Burg Windeck leitet der Mäanderweg zum Naturschutzgebiet Krummauel. Hier verlief ursprünglich die Sieg. Heute ist der Altarm der Sieg mit seinen Auen- und Bruchwälder sowie Stillwasserbereiche ein wichtiger Lebensraum. Viele Libellenarten, Schmetterlinge und Wasservögel wie der Graureiher und auch der seltene Grasfrosch sind in der Krummauel heimisch. Am Ende der Krummauel trifft man auf die Eisenbahnstrecke und folgt dieser wieder zurück bis zum Bahnhof in Schladern.
Wo die Sieg am schönsten ist!, lautet einer der vielzitierten Sätze, die die östliche Gemeinde des Rhein-Sieg-Kreises recht treffend beschreibt....
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Wandere mit mir auf diesem Rundweg vorbei an der alten Pulvermühle durch die ansprechende Landschaft der Naturregion Sieg zur Burgruine Windeck. Ich...