„Dort wo der alte Rhein sich durch die Berge zwingt, sein Silberband ein Ländchen hold umschlingt, hinterm Fels, im Grünen halb versteckt, dort liegt ein Dörfchen in dem Eck. Das ist Filsen an dem Rhein, mein Dorf, da bin ich daheim“. Treffender als in dem Heimatgedicht von Josef Nengel kann man die Lage von Filsen nicht beschreiben: Der Ort liegt rechtsrheinisch auf 75m ü. NN, direkt im Bogen der Mittelrheinschleife gegenüber von Boppard. Etwa die Hälfte der Ortsgemarkung von Filsen wird somit von Vater Rhein umflossen.
Wer hier im Frühjahr wandert, erlebt Filsen von seiner malerischsten Seite: Kirschbäume und Erdbeerfelder verwandeln den kleinen Ort in ein einziges Blütenmeer. Die Mittelrheinschleife rund um Filsen zählt zu den trockensten und wärmsten Regionen Deutschlands und ist ideal für den Obstanbau.
Ein gut ausgebauter überregionaler Wanderweg führt durch den Ort: der Rheinsteig, der von Wiesbaden durch Taunus und Westerwald bis hinauf nach Bonn führt. Darüber hinaus gibt es zahlreiche regionale Feld- und Waldwege, auf denen Filsen erkundet werden kann.
Das günstige Klima beschert Filsen zudem eine besondere Thermik und macht den Ort für eine ganz bestimmte Gruppe von Freizeitsportlern attraktiv: Für Drachenflieger, die von hier aus das ganze Jahr über ausgiebige Runden über das breite Mittelrheintal ziehen.
Auch der Ort Filsen hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten: Neben der 1879 erbauten gotischen Pfarrkirche St. Margaretha und einigen denkmalgeschützten Fachwerkbauten im alten Dorfkern ist hier insbesondere die alte Marienkapelle am Wald zu erwähnen, von der aus man einen herrlichen Blick ins Rheintal hat.
Das Wahrzeichen von Filsen ist das Rathaus Wachport - ein altes Stadttor, das als Sitzungssaal und Gemeindebüro dient. Als eines der wenigen noch erhaltenen Fachwerkhäuser, die über einem Torbogen erbaut wurden, stellt der Wachport eine Seltenheit dar. Der Fachwerkbau selbst wurde 1611 errichtet; Torbogen und Unterbau dürften jedoch noch wesentlich älter sein. Vom Wachport aus ging ein Wallgraben bis zum Rheinufer; hier verliefen auch die einzige befahrbare Straße in den Nachbarort Osterspai sowie ein alter Fuhrweg aus den Zeiten der Römer, der über die Rheinhöhe führte.
Sehenswert ist auch das Heiligenhäuschen St. Margaretha aus 1712, das einst am Torbogen des Stadttores stand und nach schweren Beschädigungen im Ersten Weltkrieg ein Stück weiter neu aufgebaut wurde.
Wer nach seiner Erkundungstour durch Filsen eine Pause benötigt, geht ins 2008 eingerichtete Naherholungsgebiet am Rüdiger Nehberg-Ufer. Das hat seinen Namen von der Rheinüberquerung des Survival-Experten aus Hamburg, der 2001 den Rhein von Boppard nach Filsen auf einem Baumstamm überquerte.
Östlich von Filsen erhebt sich die Filsener Lei (241m), ein beliebter Aussichtspunkt auf den Bopparder Hamm, der auch vom Rheinsteig auf seiner neunten Etappe rheinaufwärts passiert wird. Auf der Filsener Lei steht seit 1904 ein großes, weithin sichtbares Holzkreuz. Es ist nicht mehr das originale Kreuz, sondern ein 1975 aufgestellter Nachfolger, der als Schwedenkreuz bekannt ist. Warum? Das wissen selbst die Aufsteller vom Verkehrs- und Verschönerungsverein Boppard nicht mehr.
Wer auf Schusters Rappen in Filsen unterwegs ist, sollte sich auch den Naturlehrpfad Mittelrhein anschauen, der von der Wachport in Filsen durch die Filsener Lei und über den Hauser-Weg bis nach Kamp-Bornhofen führt und dabei herrliche Aussichten bietet. Zehn Lehrtafeln und zwei Übersichtstafeln informieren über Landschaft sowie Tier- und Pflanzenwelt am sogenannten Kamp-Bornhofener Rheinhang, der sich hier über 4km erstreckt. In diesem Gebiet leben aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen seltene Arten wie der Segelfalter. Die natürlichen Schutzräume bieten außerdem ein ideales Brutgebiet für heimische Vögel.
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