Für Naturfreunde hält Osterspai in der Mittelrheinschleife einen besonderen Leckerbissen bereit: Das Naturschutzgebiet Auf der Schottel, das sich über 29ha im Osten des Ortes am Rheinufer entlang erstreckt. Der Landschaftsraum stellt einen Lebensraum für bedrohte Tierarten dar und ist insbesondere ein wichtiges Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet für bestimmte Vogelarten.
So sind hier Wasseramsel, Tafelente, Zwergtaucher, Blässhuhn, Reiherente, Höckerschwan, Kormoran und Lachmöwe anzutreffen. Steinmolen und Sandbänke innerhalb des Naturschutzgebietes Auf der Schottel dürfen daher teilweise nicht betreten werden; Wanderer werden gebeten, die entsprechenden Hinweisschilder zu beachten.
Eine Dokumentationstafel am Rhein erklärt die Herkunft des Ortsnamens von Osterspai: Er soll auf niederländische Schiffer zurückgehen, die bei ihren Fahrten stromabwärts riefen: „We moeten naar Oosten bij“. Damit war gemeint war, dass der Steuermann das rechte Rheinufer ansteuern solle, um der Linksdrift der Fluss-Strömung zwischen den Orten Filsen und Osterspai zu entkommen.
Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts griff der Mensch mit regulierenden Maßnahmen in das Strömungsverhalten des Rheins ein, und es wurden Felsen im Flussbett entfernt, die die Schifffahrt behinderten. Vor dieser Zeit schäumte der Rhein zwischen dem rechtsrheinischen Osterspai und den beiden linksrheinischen Orten Niederspay und Oberspay kräftig an den genannten Felsen. Hierdurch bildete sich ein starker Sog und das Wasser drückte sich durch schmale und tiefe Rinnen. Diese Stelle nannte man das Enge Thürchen; der Name ist heute noch auf Karten eingezeichnet. Das Enge Thürchen liegt im östlichen Teil des Naturschutzgebietes Auf der Schottel.
Die Wasserburg Osterspai in der Rheinuferstraße hat ihren Ursprung im 13. Jahrhundert. Von der Burganlage erhalten geblieben sind ein viergeschossiger Wohnturm aus dem 14. Jahrhundert, an dessen Wehrplatte man die Ansätze von runden Ecktürmen erkennen kann, sowie Wirtschaftsgebäude und ein Wohnhaus. Heute wird die Burg von den Nachfahren der Freiherren von Preuschen bewohnt, daher ist eine Besichtigung nur von außen möglich.
Die an die Wasserburg angegliederte und ebenfalls denkmalgeschützte spätromanische Doppelkapelle stammt aus dem 13. Jahrhundert und enthält Wandmalereien, die an die Ausgestaltung des Limburger Doms erinnern. Ehemals dem St. Petrus geweiht, wird die Burgkapelle heute Jakobuskapelle genannt. In ihr befindet sich eine Statue des heiligen Jakobus von Compostela, die vom spanischen Künstler Antonio Bernal Redondo gestaltet wurde.
Zu den Sehenswürdigkeiten von Osterspai gehört auch die katholische Pfarrkirche St. Martin, die erstmals 1076 erwähnt wurde. Der Westturm der Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert. 1620 wurde sie infolge des Dreißigjährigen Krieges zerstört und das Kirchenschiff ab 1778 unter Erhaltung der romanischen Turm-Untergeschosse im barocken Stil wieder aufgebaut. Um 1837 erhöhte man den Kirchturm durch einen achteckigen Oberbau; später wurde der frühklassizistische Hochaltar eingebaut. Die Gesamtanlage mit dem ehemaligem Pfarrhof von 1629, einem Wirtschaftsgebäude und dem Pfarrhaus, das zwischen 1920 und 1930 errichtet wurde, steht heute unter Denkmalschutz.
Das Dorfbild von Osterspai wird geprägt durch eine Vielzahl von Fachwerkhäusern, die überwiegend aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen. In der Hauptstraße und einigen Nebengassen wurden entsprechende Denkmalzonen eingerichtet. Auffälligstes Gebäude von Osterspai ist das Eckhaus von Hauptstraße und Schnatzenstraße, das sogenannte Haus Schnatz, das 1579 fertiggestellt wurde. Es verfügt über ungewöhnlich vielfältige Schnitzereien an der Traufseite.
Zahlreiche Bäche entspringen im Osterspaier Wald und münden in und um Osterspai in den Rhein. Hierzu zählen u. a. der Wasenbach und der Gründling sowie der Dinkholder Bach, der die nordöstliche Gemarkungsgrenze von Osterspai bildet und seinerseits vom Mehlbach gespeist wird. Östlich der Stadt Osterspai steigt das Gelände von der Mittelrheinschleife zum Blauen Ländchen an. Höchste Erhebung innerhalb der Gemarkung ist der Große Dachskopf (457m) in Richtung Dachsenhausen.
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