Die Gemeinde Finnentrop liegt relativ zentral im Sauerland an den Schnittpunkten von Ebbegebirge, Hochsauerland und Lennebergland. Das Gemeinegebiet bietet eine abwechslungsreiche Landschaft, die man am besten auf dem großen Finnentroper Rundwanderweg entdecken kann.
Die 82km lange Finnentroper Rundwanderung lässt sich beliebig in einzelne Wegstrecken aufteilen und ist durchgängig mit einem weißen F auf schwarzem Grund von der örtlichen SGV-Abteilung ausgeschildert. Wir beschreiben den Tourenverlauf ab Schönholthausen im Uhrzeigersinn.
Schönholthausen, ein knapp 800 Einwohner starkes Dorf, liegt nördlich von Finnentrop am Rande des Naturparks Homert. Bekannt ist Schönholthausen wegen seiner eindrucksvollen katholischen Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, die 1733-36 erbaut wurde und dabei den romanischen Westturm der Vorgängerkirche aus dem 13. Jahrhundert integriert. Es lohnt ein Blick auf den prachtvollen Hochaltar, der aus der Berghausener Pfarrkirche St. Cyriakus stammt. Einen Besuch wert ist auch die Heimatstube Schönholthausen, in der Zeugen der Sauerländer Alltagskultur ausgestellt sind: Hausrat und Werkzeuge erzählen davon, wie die Menschen rund um Finnentrop einst gelebt haben.
Von Schönholthausen geht es ein kleines Stück über die Kreisstraße nach Ostentrop und ab hier dann in Richtung Norden am Dupp (475m) vorbei nach Faulebutter. Nein, hier handelt es sich um keinen Rechtschreibfehler. Der Weiler mit gut einem Dutzend Bewohner heißt tatsächlich Faulebutter. Der Name bezieht er sich auf schlechte landwirtschaftliche Bedingungen auf Grund der Höhenlage und bedeutet in etwa „dauerhaft matschiger Trog“. Schuld daran sind die vielen Bäche, die hier bei Faulebutter fließen. Einer – die Salwey – entspringt unweit des Finnentroper Rundwanderwegs.
Weiter geht es über den Kathenberg (581m) nach Schliprüthen. Im Ort ist vor allem die katholische Pfarrkirche St. Georg sehenswert. Im Kontrast zur spätromanischen, schlichten Architektur steht die üppige barocke Ausstattung aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Zu nennen sind hier Altar und Kanzel, die vermutlich aus der Attendorner Werkstatt des Bildhauers Sasse stammen.
Jetzt führt der Finnentroper Rundwanderweg hinauf auf die Brachter Höhe (528m), wo der Fretterbach entspringt, der auf 17km der Lenne zufließt. Der Finnentroper Rundwanderweg passiert den Fledermaustunnel, ein ehemaliger Eisenbahntunnel der Bahnstrecke durchs Frettertal, die 1984 stillgelegt wurde. 2007 wurde der Sauerland-Radring eröffnet, der unter anderem diese ehemalige Bahntrasse für die Streckenführung nutzt, und dabei auch durch den 689m langen Fledermaustunnel verläuft. Nur in den Wintermonaten, wenn die Fledermäuse in der künstlichen Höhle Unterschlupf suchen, werden die Tore für menschliche Besucher geschlossen.
Der Finnentroper Rundwanderweg verläuft weiter etwas östlich des Fretterbachtals durch die waldreichen Ostausläufer der Homert bis nach Fretter, Standort der historischen Knochenmühle. Am Larmecke-Teich vorbei geht es dann über Weringhausen nach Bamenohl, wo der Finnentroper Rundwanderweg allerdings die größte Sehenswürdigkeit im Ort – das Herrenhaus Bamenohl – auslässt.
Der F-Weg führt stattdessen direkt hinab ins Biggetal zum Ahauser Stausee, so zusagen dem Original-Biggesee, denn hier wird der Lennezufluss bereits seit 1938 gestaut, während der „echte“ Biggesee ja erst nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurde. Vorbei an Schloss Ahausen, einem ländlichen Herrensitz aus dem 17. Jahrhundert, der auf den Grundmauern einer mittelalterlichen Wasserburg errichtet wurde, geht es nach Heggen.
In Heggen passiert der Finnentroper Rundwanderweg die Pfarrkirche St. Antonius Einsiedler, eine ehemals romanische, kleine Kirche, die 1900 ummantelt wurde, wobei der Kirchturm auf stolze 64m aufgestockt wurde. Über das Waldgebiet Auf dem Höchsten und an Landemert vorbei erreicht der Finnentroper Rundwanderweg dann Lenhausen, an der Mündung des Fretterbachs in die Lenne.
Nahe der Mündung steht Schloss Lenhausen und beeindruckt mit wuchtigem Bruchsteinmauerwerk und Türmen. Die Anfänge des Herrensitzes liegen im Mittelalter. Anfang des 14. Jahrhunderts entstand die Wasserburg. Im 15. Jahrhundert kam es in den Besitz der Familie von Plettenberg-Lenhausen, und anders als etwa Haus Bamenohl blieb es bis heute auch in Familienbesitz. Im 17. Jahrhundert wurde die mittelalterliche Burg zu einem Herrensitz ausgebaut.
Parallel zum Lennetal führt der Finnentroper Rundwanderweg weiter nach Rönkhausen. Kunstgeschichtlich interessant ist ein Abstecher in die Pfarrkirche St. Antonius Abt von 1923. Im Innern findet sich etwa ein Gemälde der thronenden Muttergottes aus dem frühen 14. Jahrhundert und eine Figur des St. Antonius Abt vom Anfang des 16. Jahrhunderts.
Mit einer Schleife umrundet der Finnentroper Rundwanderweg den Ruthenberg (542m) und leitet über Lenscheid hoch auf den Schomberg (648m). Hier lädt der 2006 eingerichtete Schombergturm zu einem fantastischen Ausblick über das Lennebergland und hinein ins Ebbegebirge und ins Hochsauerland. Bei klarer Sicht erkennt man am Horizont der Münsterland, den Teutoburger Wald und das Siebengebirge.
Das letzte Wegstück auf dem Finnentroper Rundwanderweg führt dann vom Schomberg hinab zum Oberbecken des Pumpspeicherwerks Rönkhausen und weiter zum Ausgangspunkt der Runde in Schönholthausen.
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