Der Frankfurter Stadtteil Sossenheim liegt nicht nur an den Autobahnen A66 und A648, die sich oberhalb von Sossenheim am Eschborner Kreuz treffen. Sossenheim liegt auch am Sulzbach, einem 12km langen Fluss, der im Johanniswald in der Gemarkung von Bad Soden entspringt und in Sossenheim in die Nidda mündet.
Sulz steht für Salz oder Sole. Das führt einen gleich zum Wahrzeichen Sossenheims, dem Faulbrunnen. Klingt nicht lecker, ist es auch nicht, aber ganz Verwegene trinken das Wasser und versprechen sich Heilung – obwohl das Wasser kein Trinkwasser ist. Der Brunnen wurde 1926 als Sossenheimer Sprudel gefasst. Durch die Schwefelwasserstoffe lädt das Wasser nicht zur Erfrischung ein. Seinerzeit hoffte man jedoch, ein berühmtes Heilbad werden zu können. Nachbar Bad Soden hat ebenfalls solche Heilquellen.
Gegenüber des Brunnens steht das ehemalige Rathaus in Alt-Sossenheim. Der klassizistische Sandsteinbau entstand 1836-37, wurde als Schule dann als Rathaus und jetzt als Polizeistation genutzt. Von dort aus Richtung Höchst ist in einem Fachwerkbau die Apfelweinwirtschaft Zum Löwen beheimatet, hier wanderte schon öfters der Hessische Gastronomiepreis hin. Es gibt in Sossenheim übrigens noch ein zweites altes Rathaus, sozusagen das älteste Rathaus: Der barocke Fachwerkbau stammt aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Im Mittelpunkt Sossenheims auf dem Kirchberg steht die katholische Pfarrkirche St. Michael. Die Kirche selbst wurde 1966-67 neu gebaut, dabei aber der gotische Kirchturm von 1582 integriert. Am Ortsausgang Richtung Höchst steht die kleine Nothelferkapelle, die 1883 im neugotischen Stil errichtet wurde.
Vom Ortskern Sossenheim südwärts zur Nidda hin liegt das Landschaftsschutzgebiet Sossenheimer Unterfeld. Bis Ende des 19. Jahrhunderts war es Teil des sumpfigen Niddatals. Nach der Trockenlegung entstanden hier Steuobstwiesen und es wächst der Sossenheimer Steifenapfel neben anderen Obstsorten und dem Speierling, der kein Apfelbaum sondern mit der Eberesche verwandt und selten ist.
Durch das Sossenheimer Unterfeld führt der Frankfurter Grüngürtel Rundwanderweg und der Sossenheimer Obstpfad. Letzterer bringt auf einer Länge von 4,5km mit 16 Stationen großen und kleinen Interessierten das Thema Streuobstwiesen näher und führt dabei auch an der Chlodwig-Poth-Anlage vorüber.
Die Chlodwig-Poth-Anlage wurde 2006 im westlichen Teil des Sossenheimer Unterfelds eingerichtet und gedenkt an den Zeichner und Schriftsteller Chlodwig Poth, der in Sossenheim von 1990 bis zu seinem 2004 lebte. Poth war Mitbegründer der Zeitschriften Pardon und Titanic und verfasste u.a. auch die Bilderreihe Last Exit Sossenheim. Vor dem Hintergrund Sossenheimer Schauplätze zeichnete er anonyme Zeitgenossen und schrieb ihnen zeittypische Gedanken und Dialoge zu.
Poth befand über Sossenheim u.a.: „Ganz ohne Charme empfand ich den Flecken ja nicht (…) Ich fand ihn amüsant, manchmal sogar hinreißend, diesen Architekturmischmasch.“ Wenn das keine Einladung ist, Sossenheim zu erkunden! Ach, und Andy Möller war auch schon da, wurde hier geboren und war Teil der Nationalelf, die 1990 den Weltmeistertitel nach Deutschland kickte. Möller sorgte während eines Interviews für einen Klassiker der Fußball-Stilblüten. Auf die Frage, wo er in Zukunft spielen werde, antwortete er „Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien“.
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