Es ist immer ein Geschenk, wenn eine Stadt oder Region unter einem bestimmten Zeichen steht und das feiert. In Furth im Wald ist das der Drachenstich, will heißen: das Töten eines Drachens per Stichwaffe, zumeist durch einen tapferen Recken, der neben dem Nervenkitzel auch gleich eine schöne Maid rettet. In Furth wird der Drachen auch in seiner Drachenhöhle als größter vierbeiniger Schreitroboter der Welt interpretiert.
Das älteste Volksstück in Deutschland ist der Further Drachenstich, wobei man hier hinterlegen muss, dass es nicht nur eine Heldensage um die zwischenmenschliche Liebe ist, sondern vor dem historischen Hintergrund der Hussitenkriege spielt. Das Böse, der Krieg, ist das Ungeheuer, der Drache, und der wird besiegt. Östlich von Furth im Wald ist der Drachensee als Stauwehr, der den Chamb bändigt. Wir erwandern uns die Geschichte von Furth im Wald vom Bahnhof aus.
1086 wurde Furth erstmalig amtlich im Bezug einer Schenkung genannt wurde. Es gibt gleich drei Further Denkmalensembles: Pfarrstraße, Stadtplatz und Schlossplatz und dazwischen Baudenkmäler als Wohn- und Geschäftshäuser, überwiegend aus dem 19. Jahrhundert.
Via Postgartengasserl gelangen wir zu Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt beim Kirchplatz. Der Turm der katholischen Kirche misst 45m und prägt die Umgebung. 1725 wurde die Kirche als Neubau errichtet und um 1890 um das doppelte verlängert, so dass sie jetzt 48,5m lang ist, ein Querschiff kam auch hinzu.
Wir spazieren in den Teil Katholischer Pfarrhof, zum Stadt- und zum Schlossplatz. Nahe der Kirche ist das Rathaus, wir müssten einen kleinen Abstecher in die Burgstraße machen, um das interessante Gebäude mit dem steinernen Balkonunterbau zu sehen. In der Nähe ist auch eines der ehemaligen Stadttore, das Badtor.
Der Stadtturm mit Zinnenkranz, neben dem Landestormuseum und dem Drachenmuseum, prägt ebenso Furth im Wald und gehört zum Ensemble Schlossplatz, dem am höchsten gelegenen Platz der Stadt. Der Schlossplatz geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Von den ganz alten Sachen hat allerdings nicht viel den großen Stadtbrand von 1863 schadlos überstanden. Am Schlossplatz 17 kann man noch Reste des Lärmerturms aus dem 14. Jahrhundert sehen.
Der prächtige Stadtturm im Stil der Neugotik wurde 1866 errichtet. Die Gebäude, heute museal genutzt, sind erst nach dem Brand gebaut worden. Das Landestormuseum berichtet über die Vor- und Frühgeschichte der Region im Grenzgebiet. Das Drachenmuseum widmet sich dem Drachenstich und der Drachenmythologie als solche.
Wir wandern den Weiherdamm, queren die B20 und den Chamb, treffen auf einen Campingplatz und gelangen zum Drachensee. Jetzt könnte man einen Abstecher zum begehbaren Kunstwerk des stählernen Drachen machen oder aber, wie es die Route empfiehlt, auf der westlichen Seite des Einbergs (460m) bleiben, um dann am Blätterberg zum Freizeitufer Drachensee zu gelangen. Der Drachensee ist in zwei Zonen unterteilt, eine vorwiegend für menschliche Interesse und eine für die Natur, die man dort ansehen und nicht stören darf.
Entlang dem Sträßchen Blätterberg kommen wir zur Blätterbergkapelle und erreichen an der südlichen Flanke des Blätterbergs (506m) unseren höchsten Punkt bei 472m. Etwa 7,5km sind geschafft.
Jetzt geht es nach Furth bergab, nochmal B20 kreuzen, bei der Waldbühne den Chamb grüßen, der hier zwei Arme hat. Wenn man den Roboter an der Drachenhöhle anschauen will, müsste man gen Osten halten, Richtung Festhalle und Festwiese. Wir wandern gen Norden und zum Ausgangsort zurück.
Bildnachweis: Von Andreas Mühlbauer [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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