Genovevahöhle


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Gut 3,5km südöstlich von Kordel an der Kyll liegt oberhalb des kleinen Kuttbachs, der bei Butzweiler entspringt, die sagenumwobene Genovevahöhle, die viele Jahrhunderte lang auch Kuttbachhöhle genannt wurde. Unweit der Genovevahöhle erheben sich vom Kuttbachtal aus der Sandsteinfelsenzug Kutlei und die Felsklippe Elterlay. Südwestlich der Genovevahöhle schaut man auf die Hochburg (306m), wo einst eine keltische Flieburg den Menschen Zuflucht verschaffte.

Die halbrunde aus Sandstein gebildete Genovevahöhle, entstanden durch Auswaschungen der Kyll, die sich erst im Laufe der Jahrhunderte ihr Tal gegraben hat, gilt als Naturdenkmal. Funde wie ein Schaber beispielsweise, legen nahe, dass diese Genovevahöhle bereits in der Altsteinzeit, der längste Zeitraum in der Urgeschichte (vor 2,5 Mio Jahren bis zur letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren), als Zufluchtsort gedient hat.

An der breitesten Stelle misst die Genovevahöhle 15m und die Decke ist rund acht bis zehn Meter hoch. 1910 wurden Stufen zur Höhle in den Sandstein gehauen. Neben prähistorischen Resten fanden sich auch römische und fränkische Scherben. Zahlreiche Einmeißelungen zeugen davon, dass in der Genovevahöhle nicht nur durch die Natur, sondern auch durch Menschen historische Spuren gelegt wurden, die letztendlich auch zum Namen um die Genoveva-Sage geführt haben.

Die mündliche Überlieferung der Genoveva-Sage wurde vermutlich im 14. Jahrhundert im Kloster Maria Laach niedergeschrieben. Genoveva von Brabant, treue Gemahlin des Pfalzgrafen Siegfried, ist Hautpfigur in dem Drama mit Happy End. Siegfried musste Krieg führen, übertrug seinem Ritter Golo die Verantwortung für die begehrte Genoveva. Die zeigte ihm jedoch die kalte Schulter und blieb treu. Das kratzte Golos Eitelkeit und der Intrigant log ihr eine Affäre an. Genoveva, die auch einen Sohn mit Siegfried hatte, sollte sterben. Der Henker jedoch gehorchte nicht und ließ mitfühlend Genoveva und ihren Sohn frei. Mutter und Sohn überlebten im Wald, unter anderem versorgt durch eine Hirschkuh und überstanden sechs Jahre, bis zur Rückkehr Siegfrieds. Der fand seine liebe Frau und befahl, dass Golo viergeteilt wurde. Dies soll übrigens geschehen sein am Naturdenkmal Goloring oberhalb von Kobern.

Die Sage wurde letztendlich auch bekannt durch Erzählungen, einem Theaterstück und einer Oper von Robert Schumann. Ein bildhaftes Zeugnis der Genoveva-Geschichte findet sich übrigens ebenfalls in der Eifel, nämlich in der Pellenz. Der Hochalter des Wallfahrtsortes Fraukirch bei Thür nimmt sich in Schnitzkunst ihrer an. Sagenhaft jedenfalls lässt es sich von der Genovevahöhle aus auf dem Eifelsteig wandern, dabei werden Reste der römischen Langmauer tangiert und gen Norden, über die Hochburg, geht es zur Klausenhöhle, am Aussichtspunkt Geyersley vorbei zum Ramsteiner Kopf mit römischem Kupferbergwerk und der Burg Ramstein.


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