Gernsheim


Gernsheim, die Schöfferstadt im Hessischen Ried. Den Beinamen Schöfferstadt trägt Gernsheim seit 2003. Damit wird daran erinnert, dass 1425 Peter Schöffer in Gernsheim geboren wurde. Schöffer brachte wesentlich den von Gutenberg entwickelten Buchdruck mit beweglichen Lettern voran und war für den Buchmarkt in etwa das, was Steve Jobs für die Smartphones war.

Weitergehende Informationen zu Peter Schöffer erhält man im Museum Gernsheim, das am Platz der abgegangenen Wasserburg Gernsheim steht. Das Museum ist in einem stattlichen Gebäude aus dem Jahr 1830 und gibt Einblicke in die historische Binnenschifffahrt, die Stadt- und Kirchengeschichte, hat eine ostdeutsche Heimatstube und nimmt natürlich Bezug zum Leben und Schaffen von Peter Schöffer.

Ins Auge fällt in Gernsheim die katholische Kirche St. Maria Magdalena vor einem, gleich daneben ist das Pfarrhaus. Die Kirche ist ein schmuckes Beispiel aus der Zeit des Barock und wurde 1750-1753 gebaut.

Rechts der Kirche geht es dann in die Schulstraße und zum Brentanobrunnen, der hinter der Alten Realschule steht. Er wurde 1749 aus einem Römerstein gehauen, der aus dem 2. Jahrhundert stammt. Wenn man nun den Parkplatz überquert kommt man in die Straße Im Rosengarten. An ihr steht eine Pestsäule aus dem Jahr 1676, die an den schwarzen Tod erinnert. Ein Stückchen weiter biegt man in die Stadthausstraße ein und dort steht man dann bei der Gaststätte „Il Gufo“ vor dem ältesten Haus in Gernsheim, das nach dem Brand durch die Franzosen errichtet wurde. Es ist aus dem Jahr 1701 und aus schön gestaltetem Fachwerk.

Folgt man den Straßenverlauf kommt man zum Namensgeber, dem Stadthaus, das 1893 im klassizistischen Stil gebaut wurde. Auffallend sind die Säulen am Haupteingang. Am Ende der Straße biegt man wieder in die Magdalenenstraße ein und lässt die Innenstadt hinter sich. Auf dem Weg zum Friedhof kommt man an der Stadthalle vorbei mit dem Eulenbrunnen. Die Eule ist das Fastnachtsymbol der Gernsheimer.

Der Friedhof von Gernsheim wurde nach der Pest angelegt und man sieht etliche historische Grabmäler. Auf dem Friedhof steht die St. Michaelis Kapelle aus dem Jahr 1862, die dem Stil der Neugotik folgt. Der Altar aus dem Jahr 1875 stammt aus der südlich gelegenen spätgotischen Wallfahrtskirche Maria Einsiedel.

Folgt man der Magdalenenstraße gen Norden, sieht man als nächstes die evangelische Kirche, die im neuromanischen Stil 1900 fertig wurde. Weiter gen Norden geht es auf der Darmstädter Straße und dann kann man nach links in die Schillerstraße einbiegen. Hier kommt man zum Schillerplatz mit der Schillerschule im Jugendstil aus dem Jahr 1911. Macht man einen Abstecher in die Riedstraße 28 kommt man zum Alten E-Werk, heute ein Künstleratelier, das auch in der Gründerzeit (um 1905) gebaut wurde.

Fährt man auf der B 44 von Gernsheim aus ins südlich gelegene Klein-Rohrheim, kommt man in die Nähe der Wallfahrtskirche Maria Einsiedel – um dorthin zu gelangen, muss man von der Bundesstraße abbiegen und in die Riedlandschaft fahren. Die Wallfahrtskirche wurde erstmalig 1495 erwähnt. Der Chor und ein Teil vom Kirchenschiff stammen noch aus dieser Zeit. Sakristei und Vorhalle wurden 1871-1875 zugefügt. Das älteste Relikt in der kleinen Kirche ist eine gotische Pietà aus der Zeit um 1400. In Klein-Rohrheim schlüpfte der bekannte Räuber Schinderhannes (Johannes Bückler) schon mal unter.

Am Rheinufer erstreckt sich der Rosengarten Gernsheim. Hier mündet der Hammerauer Altrhein. Von Gernsheim aus kann man mit einer Fähre über den Rhein nach Eich übersetzen. Am Fährhafen sieht man Reste einer 1945 zerstörten Rheinbrücke. An der Fähre steht das Fährhaus aus dem Jahr 1893. Es ist im unteren Bereich in Mauerwerk ausgeführt und oben in Fachwerk. Auf dem Krüppelwalmdach sitzt ein Glockendachreiter.


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