Grevenbrück ist mit 3.805 Einwohnern der zweitgrößte Ortsteil Lennestadts. Er liegt nordwestlich von Altenhundem südlich der Lenne, ganz in der Nähe der Mündungen von Veischede und Elspe. Das Gelände hier ist offener, mehr von Wiesen und Feldern geprägt als von Wald. Bis 1930 hieß der Ort noch Förde, eine kleine Reminiszenz an diese Zeit ist der Förder Platz nahe der katholischen Kirche.
Ursprünglich den Namen Förde trug nicht nur der Ort Grevenbrück, sondern auch die Peperburg, teilweise auch Pepperburg geschrieben. Die Ruine der Peperburg liegt im Nordwesten des Ortes oberhalb der Bahnlinie. Die Burganlage wurde seit der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts durch die Edelherren von Gevore bewohnt. Nach deren Umzug 1225 in die wenige Kilometer entfernte Burg Bilstein wurde die Peperburg noch einige Jahrzehnte weiter genutzt.
Nach ihrer Aufgabe verfiel sie in den kommenden Jahrhunderten und wurde im Verlauf des 19. Jahrhunderts durch Steinbrucharbeiten bis auf wenige Grundmauerreste zerstört. Erhalten sind heute noch die Grundmauern des südlichen Burgteils. Die Peperburg war ursprünglich von einer 2m tiefen Ringmauer umschlossen, vor der sich ein etwa 14m breiter Burggraben befand. Archäologische Untersuchungen lassen vermuten, dass die ursprüngliche Größe der Burg mindestens das Dreifache der heute noch sichtbaren Reste betragen hat.
Wer sich für die Geschichte der Region näher interessiert, der sollte dem Museum der Stadt Lennestadt einen Besuch abstatten, das sich hier in Grevenbrück befindet. Es ist untergebracht im ehemaligen Amtshaus, in dem zuvor die Stadtverwaltung Lennestadts ihren Sitz hatte, bis sie in das neue Rathaus in Altenhundem umsiedelte. Seit 1993 informiert das Museum über alles Wissenswerte rund um Lennestadt und die Bilsteiner Berge. Leben und Arbeiten der Menschen gehören zu den Themen, ebenso wie eine Sammlung von Fossilien. Auch ein Schulzimmer aus dem Jahr 1940 ist zu sehen. Das Stadtarchiv sowie die Heimat- und Landeskundliche Bibliothek haben ebenfalls im ehemaligen Amtshaus ihren Sitz.
An einen legendären Germanenfürsten namens Malö erinnert ein Kriegerdenkmal ganz in der Nähe der St. Nikolaus Kirche. Eine Marmortafel unterhalb der Skulptur des Malö ist den Gefallenen der Kriege 1866 und 1870-71 gewidmet. Das Denkmal entstand 1904 durch den einheimischen Bildhauer Franz Belke und wurde 1981 gründlich restauriert.
Ebenfalls sehenswert ist die Schweineglocke. Sie steht am oben bereits erwähnten Förder Platz. Um die Glocke rankt sich eine Legende, von der man wie so oft nicht ganz genau weiß, wie viel Wahrheit darin steckt. Angeblich soll die Glocke aus dem 12. Jahrhundert einst zur Peperburg gehört haben. Ihren Namen, Schweineglocke, erhielt sie, weil sie irgendwann im Lauf der Geschichte verloren gegangen und dann von Schweinen auf einer Wiese wieder ausgebuddelt worden sein soll.
Das Original ist heute im Westfälischen Landesmuseum Münster zu besichtigen. Ob die Geschichte mit den Schweinen nun stimmt oder nicht: Eine der ältesten Glocken Westfalens ist sie allemal. In Grevenbrück ist seit 2002 eine Nachbildung im kleinen hölzernen Glockenturm zu sehen.
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