Rachel, als weiblicher Vorname und aus der biblischen Geschichte bekannt, heißt übersetzt aus dem Hebräischen so viel wie Mutterschaf. Dieses „Mutterschaf“ im Nationalpark Bayerischer Wald, ist mit dem Großen Rachel (1.453m) das höchste im Nationalpark und das zweithöchste im Bayerischen Wald. Der Rachel, wie man die beiden Höhen zusammenfasst, sind ein sehr beliebtes Wanderziel.
Vom Wanderparkplatz Oberfrauenau auf etwa 746m werden wir auf dem Rachelsteig innerhalb von etwa 6km bis zum Aussichtsplatz zwischen Kleinem und Großem Rachel über 600m ansteigen und zwar durch die Naturlandschaft, in der der Borkenkäfer ab 1995 seinen unermesslichen Hunger stillte. Da es Naturschutzgebiet ist, ließ man ihn gewähren. Er fraß sich durch die Fichtenmonokultur und sorgte im Nachgang dafür, dass nach seiner Art der Flurbereinigung ein Mischwald nachwachsen kann. Wir treffen also auf sehr „lebendiges“ Totholz, gehen aufmerksam über Stock und Stein und uns fällt der Spruch wieder ein: „Willst du einen Wald vernichten, pflanze Fichten.“ Unterwegs haben wir einige Aussichten, die uns durch rottende Fichten erst möglich sind.
Als erstes kommen wir an den Oberfrauenauer Triftteich und Triftkanal. Der führt zur nördlich von uns gelegenen Trinkwassertalsperre Frauenau. Wir biegen vorher in östliche Richtung ab und folgen dem Rachelsteig, von dem wir schöne Aussichten haben können, wenn wir nicht gerade hingucken, wo wir hintreten.
Bei der Rachelwiese haben wir den höchsten Punkt zwischen Kleinem und Großem Rachel. Wollen wir den Großen Rachel mit Gipfelkreuz besuchen, sollten wir einen Abstecher machen. Bei guten Sichtverhältnissen können wir vom Osser (1.293m) und Großen Arber (1.456m) im Nordwesten bis zum Dreisesselberg (1.333m) im Südosten schauen. Selbst Alpenkette und Zugspitze (2.962m) schieben sich ins Bild, bei entsprechender Wetterlage. Mit Heranwachsen der Bäume, wird sich die Aussicht sicherlich in Zukunft einschränken.
Die nächste Lichtung am Weg ist das Waldschmidthaus. Die Berghütte bot bis vor einiger Zeit Übernachtung und Gastronomie, die allerdings aus baulichen Mängeln 2017 geschlossen werden musste. Es soll saniert und zur nächsten Saison wiedereröffnet werden. Die Aussicht Seeblick hat immer geöffnet und wir schauen über den Rachelsee.
Der Klingenbrunner Rachelsteig führt uns talwärts. Nach einiger Zeit kommen wir zur Schutzhütte Emairiegel und an den Bachlauf Flanitz, hier verläuft auch die Nationalparkgrenze.
Die Flanitz mit Biberdamm liegt rechterhand. Wir kommen auf die Spiegelstraße und nach Linden, das wir durchwandern. Die Spiegelstraße führt uns nach Altposchingerhütte. Die nächste Lichtung heißt Glaserhäuser. Westlich von unserem Weg ist Frauenau. Vorbei an Puchermühle gelangen wir zum Parkplatz bei der Schlosskapelle, umgeben vom Weg Gläserner Steig. Wir könnten einen Abstecher zur Schlosskapelle des abgetragenen Schlosses unternehmen. Die Kapelle auf rechteckigem Grundriss entspricht dem Neobarock und stammt aus dem Jahr 1927.
Über die Oberfrauenauer Straße kommen wir zum Ausgangspunkt zurück und sehen weitere kleine Fragmente des einstigen Schlosses, eine Kapelle und eine Gartenmauer. Vor Rückkehr zum Ausgangsort könnte man sich, wenn offen, im Gutsgasthof Oberfrauenau stärken.
Bildnachweis: Von Rosa-Maria Rinkl [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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