Mit etwa 73 Kilometern ist diese Route durchs Erzgebirge nichts für „das machen wir mal eben am Wochenende“. Ganz passend trägt sie den Titel großer Gipfelweg und lässt sich in mehreren Etappen absolvieren. Erfahrene Wanderer können die Tour „am Stück“ mit Übernachtungen vollziehen, das Aufspalten in eine Reihe kleinerer Ausflüge ist natürlich ebenfalls möglich. Naturattraktionen und hübsche Panoramen gehören zu den Highlights, kulturhistorische Punkte geben uns darüber hinaus einen Einblick in die Entwicklung der Region.
Der erste lange Abschnitt führt von der Dreibrüderhöhe bei Marienberg südlich bis hinter Satzung. Zunächst stimmt ein Aussichtsturm auf die ersten Kilometer ein und der Aufstieg bringt die Beinmuskeln ein wenig in Schwung. Eine Möglichkeit, nicht ausschließlich durch Wandern das Gebiet kennenzulernen, ist das Museum Sächsisch-Böhmisches Erzgebirge, das einen tieferen Einblick schafft.
Doch die Landschaft ist schon das eigentliche Highlight, wie nicht zuletzt der Aussichtspunkt Altes Gericht zwischendurch beweist. Bald umschließt uns der dichte, ausgedehnte Wald, wo verschiedene Baumarten den Ton angeben. Abwechslung bringt zum Beispiel der Moorlehrpfad Stengelhaide oder verrückten Formen der Palmwedel und Basaltfächer am Hirtstein.
Nach 30 Kilometern erreicht man schließlich den höchsten Punkt der Strecke von circa 900 Metern, ein Moment zum Auskosten. Wir bewegen uns an und überqueren sogar die Grenze, der Lauschhübel liegt bereits in Tschechien.
Auch der anschließende Teil ist nicht weniger weit und weiß, mit Überraschungen aufzuwarten. Idylle, die ideal zum Rasten ist, findet sich beispielsweise am Lehmheider Teich, während uns Stellen wie Vogeltoffelfelsen oder Morgensternhöhe die Weiten wieder von oben bewundern lassen.
Kurz vor dem Ende sorgen Zöblitz und Niederlauterstein nochmal für einen Abschluss mit Erinnerungswert. Neben dem Löwenkopffelsen und Serpentinsteinmuseum gelingt das mit Anlagen für die ebenso Steine und Felsen verantwortlich sind: die Burgruine und Wehrkirche. Sie entführen in mittelalterliche Zeiten.
Zuletzt dürfen Wanderer im Besucherbergwerk Pferdegöpel die Höhen gegen große Tiefen tauschen und die Berge von innen sehen. So bleiben uns am Ende kaum noch Einblicke verborgen und trotzdem lohnt sich eine Reise ins Erzgebirge immer wieder.
Bildnachweis: Von KlemmEric [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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