Rund 10km westlich der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken liegt die Gemeinde Großrosseln direkt an der Grenze zu Frankreich. Der namensgebende Fluss Rossel gibt auch dem französischen Petite-Roselle, Kleinrosseln, seinen Namen.
Die Rossel entspringt nördlich des Dorfes Longeville-lès-Saint-Avold in Lothringen, fließt dann 38km durch ihr Rosseltal und mündet nach 38km bei Völklingen-Wehrden in die Saar. Der Fluss hatte über Jahrzehnte eine schwere Last zu tragen, denn in ihn wurden ungeklärte Abwässer von Bergwerken und Kokereien eingeleitet, die im Département Moselle ihre Betriebe hatten.
In Großrosseln steht in der Kirchstraße, 40m über dem Rosseltal, die katholische Pfarrkirche St. Wendalinus, die als neoromanische Hallenkirche nach fünf Jahren Bauzeit 1887 eingeweiht wurde und vor Ort auch als Rossler Dom bezeichnet wird. Der Baustil ist neuromanisch und wurde konsequent von den Fensterbögen über den Chor- und die Deckenbögen bis hin zu den Schallluken am Glockenturm durchgehalten.
An die Bergbaugeschichte von Großrosseln erinnern außerhalb der Ortslage Reste der Grube Warndt. Unter Denkmalschutz stehen ein Fördergerüst, ein Fördermaschinenhaus und ein Wasserturm der Schachtanlage St. Charles. Fördermaschinenhaus und Fördergerüst wurden 1948-49 gebaut. Das Gerüst wurde später verstärkt und hat seit 1986 einen Betonunterbau. Südlich von Großrosseln findet sich der ehemalige Absinkweiher der Halde St. Charles.
Westlich des einstigen Grubengeländes liegt eine besondere Siedlung. Das Dorf im Warndt wurde als eine Mustersiedlung der NS-Ideologen geplant worden. 1936 ließ das Reichsheimstättenamt eine Kleinsiedlung mit Gärten bauen, in denen die Bewohner Platz hatten, Gemüse anzubauen und Kleinvieh zu halten, die bekannte Bergmannskuh vielleicht. 1938 war der erste Abschnitt fertig, den man heute noch in der Siedlerstraße sehen kann. Eigentlich sollte die Siedlung zum Ausweichquartier der überlaufenden Stadt Saarbücken werden, doch es zogen überwiegend Arbeiter der Gruben hierher. Wer das durfte, entschied die NSDAP und die Deutsche Arbeitsfront (NS-Einheitsgewerkschaft).
Östlich von Großrosseln am anderen, französischen Ufer der Rossel, liegt Petite-Roselle und dort wurde im Jahr 2006 auf dem einstigen Grubengelände Wendel und Vuillemin mit La Mine Wendel das größte Schaubergwerk Frankreichs eröffnet. Man sieht auch noch den Förderturm, der das Musée les Mineurs Wendel beherbergt. Das Schaubergwerk und Bergarbeitermuseum liegt auf dem Gelände, genannt Parc Explor. In der Grube arbeiteten zu Spitzenzeiten bis zu 5.000 Menschen! Die Arbeit in der Grube Wendel endete 1986, doch ein Teil der Infrastruktur wurde bis 2001 genutzt.
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