Hauptwanderweg X18 von Rheine nach Lienen

Obwohl der sogenannte X18 bei weitem nicht der einzige längere Wanderweg in Nordrhein-Westfalen ist, bietet er mit stattlichen 116 Kilometern schon genug Möglichkeiten, die Gegend kennenzulernen. Ob wir die Strecke zwischen Rheine und Lienen am Stück erschließen oder die Etappen unabhängig voneinander kennenlernen, ist uns überlassen. Mehrere Tage sind bei dieser Länge allerdings unvermeidlich und sollten eingeplant werden. Im Gegenzug spart das ebene Terrain anstrengende Steigungen aus.

Eine ausgeprägte Kondition oder Höhentauglichkeit müssen Ausflüglerinnen und Ausflügler also nicht mitbringen. Es genügen festes Schuhwerk, Zeit und ein Rucksack, der mit ausreichend Verpflegung gefüllt ist. Zur Übernachtung stehen Unterkünfte in den Siedlungen zwischendrin bereit, wo gleichsam Speiselokale für Stärkung sorgen und der Proviant in Geschäften wieder aufgefüllt werden kann.

Bevor es losgeht, muss der Startpunkt in Lienen oder Rheine (wir entscheiden uns für Letzteres) natürlich erreicht werden, was im Pkw oder ÖPNV möglich ist. Anschließend findet sich eine Markierung am Wegesrand zur Orientierung. Darüber hinaus lässt sich das GPS konsultieren, um nicht vom Pfad abzukommen.

Grundsätzlich spricht zwar nichts gegen Abstecher auf eigene Faust, die lange Strecke hält hingegen genügend Abwechslung bereit, damit uns nicht langweilig wird. Die Landschaft eignet sich zum Beschauen und Abschalten, während kein schnelles Tempo verlangt wird. Der Blick fällt im Laufe der Tour auf Wiesen, Felder, Waldflächen und Gewässer unterschiedlicher Art. Dazu gehört neben verschlungenen Bachläufen und Teichen auch ein Moor.

Das Naturschutzgebiet Heiliges Meer ist in Wirklichkeit zwar ein See, gibt dennoch zahlreichen Lebewesen ein Zuhause, welche wir hier beobachten dürfen. Die Fischarten Rotauge und Barsch lassen sich ebenso erspähen wie Wasservögel, darunter Haubentaucher, Stare und Stockenten.

Ehe die Route am Ziel angelangt, wird zwangsläufig in einigen Ortschaften haltgemacht, um sich zu stärken und zu übernachten. Davon abgesehen warten diese Schauplätze mit zusätzlichen Sehenswürdigkeiten auf. So gibt’s in Recke etwa eine romanische Kirche aus dem neunten Jahrhundert oder eine Mühle zu betrachten.

Dasselbe gilt für den Endpunkt Lienen, wo der Ausflug nach Belieben ausklingt. Wer noch Energie hat, darf das Sightseeing in den historischen Bauwerken fortsetzen. Ansonsten locken ebenfalls die Gaststätten mit deutscher Küche.

Bildnachweis: Von jd.original [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons