Heslacher Blaustrümpfler

Der Heslacher Blaustrümpfler ist nicht der neueste Schrei auf dem Laufsteg, dafür aber ein gemütlicher Rundweg durch Stadt und Land. Ein dörfliches Kleidungsstück ist die Socke nämlich ebenfalls nicht: Die Route führt auf circa neun Kilometern Länge durch Stuttgarts südlichen Zipfel und das anliegende Waldgebiet. Somit umfasst sie kleine, jedoch nur mäßig anstrengende Hügelketten sowie die Sage um den einstigen württembergischen Herzog Ulrich.

Ebenjener soll von den hiesigen Heslachern im 16. Jahrhundert verraten und vertrieben worden sein. Er kehrte allerdings bald als Herrscher zurück und zahlte seinen Untertanen den Betrug auf kreative Weise heim. Fortan mussten alle Einheimischen blaue Strümpfe tragen.

Aus diesem Grund ziert ein solcher die Beschilderung für die vorliegende Wanderstrecke mit Startpunkt auf dem Marienplatz in Heslach. Die Lage innerhalb Stuttgarts macht die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Auto gleichermaßen möglich. Es empfiehlt sich, Picknickverpflegung für eine spätere Pause einzupacken. Dann beginnt der Fußmarsch gegen den Uhrzeigersinn auf die Karlshöhe.

Auf der Karlshöhe sonnen sich Anwohner gerne im Gras oder erholen sich im Schatten der Bäume. Am Pallas-Athene-Brunnen vorbei durchschreiten wir den Park und spazieren anschließend über den Hasenberg weiter. Der ist zumindest hoch genug, um über den Stadtteil zu blicken. Darauf breitet sich ein weiteres Dickicht um uns aus und sorgt für einen lauschigen, gewundenen Abstieg im Grünen. Für Kinder versteckt sich auch ein Spielplatz zwischen den unterschiedlichen Gewächsen.

Kurzer Wechsel in die Zivilisation und schon finden sich Ausflügler im Baumgeflecht wieder, dessen Rolle diesmal vom Dornhaldenwald ausgefüllt wird. Um Langeweile vorzubeugen, hält er mit der Seilbahn, einem Friedhof und mehr allerdings Abwechslung bereit. Wer möchte, packt hier seinen Proviant aus und lässt sich zu einer entspannten Rast nieder.

Bevor der Ausgangspunkt erneut in den Blick gerät, kann ein Blick über die Landschaft ausgekostet werden. Für den letzten Abschnitt bietet sich statt der eigenen Beine die Zahnradbahn Stuttgart (Zacke) an, welche uns ins 19. Jahrhundert zurückversetzt. Schließlich laden Cafés am Marienplatz zum bequemen Auswerten des Tages.

Bildnachweis: Von Andrzej Otrębski [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons