Die zweite Tagestour auf dem Hochrhöner startet im Holzschnitzerdorf Langenleiten, einem der drei Walddörfer der Gemeinde Sandberg. Den Beinamen Holzschnitzerdorf trägt Langenleiten, weil die Dorfbewohner Anfang des 20. Jahrhunderts die grassierende Armut linderten, indem sie anfingen Holzschuhe zu schnitzen.
Heute gruppieren sich rund um den Dorfanger in Langenleiten eine Reihe kleiner Kunstateliers, die Schnitzarbeiten und anderes anbieten. Schmuck ist auch die katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt mit barockem Turm und Zwiebelhaube, die im 18. Jahrhundert erbaut wurde.
Von Langenleiten auf unter 500m ü. NN geht es auf dem Hochrhöner nun tatsächlich hoch hinaus. Wir wandern durch die südliche Hochrhön hinauf zum Kreuzberg (928m), dem Namensgeber der sogenannten Kreuzberg-Gruppe, dritthöchstem Berg der Rhön und dem heiligen Berg der Franken.
Der Hochrhöner spart den eigentlichen Gipfel des Kreuzbergs aus und leitet etwas westlich versetzt zum Kloster Kreuzberg. Das Kloster Kreuzberg wurde im 17. Jahrhundert erbaut und ist heute Ziel von über einer halben Million Wallfahrern jährlich. Ein Grund dafür mag die von den Franziskaner-Mönchen betriebene Klosterbrauerei sein, die seit 1731 die Wallfahrer mit flüssigem Brot stärkt.
Wir wandern weiter nordwärts. Rechterhand liegen die Skilifte des Wintersportgebiets Kreuzberg, linkerhand das Naturschutzgebiet Sinnquellgebiet und Arnsbergsüdhang. Vorbei an der Lumumba-Hütte am Arnsberger Skilift wandern wir zum Ziegelberg (693m) und kommen dann nach Oberweißenbrunn, einem Stadtteil von Bischofsheim an der Rhön.
Von Oberweißenbrunn aus leitet der Hochrhöner über den Rockenstein (776m) zum Himmeldunkberg (888m). Über den Himmeldunkberg verläuft nicht nur die Rhein-Weser-Wasserscheide, sondern auch die Landesgrenze zwischen Bayern und Hessen. Wir bleiben allerdings noch einen Moment in Bayern und machen den Länderwechsel erst knapp zwei Kilometer später auf Höhe des Schwedenwalls.
Wenn wir den Wanderparkplatz Schwedenwall erreicht haben, stehen wir in Hessen und wandern nun über die Westflanke des Kesselsteins (799m) zum Moorwasser und zur Bundesstraße B 278. Die passieren wir und wandern rechts der Fernstraße hinauf zum Haus am Roten Moor, einem Naturerlebniszentrum am Wanderparkplatz Moordorf.
Erneut kreuzen wir die B 278 und wandern dann zum Moorsee und weiter auf dem Moorlehrpfad durchs Rote Moor, mit einer Fläche von 50ha das größte Hochmoor Hessens und Namensgeber für das 315ha große Naturschutzgebiet Rotes Moor. Der Hochrhöner führt uns über einen Bohlenstieg zum elf Meter hohen Aussichtsturm Rotes Moor, von dem wir einen perfekten Blick über die Moorlandschaft haben.
Vom Roten Moor wandern wir nun weiter zum Dach der Rhön, der Wasserkuppe (950m), dem höchsten Berg Hessens. Wir kommen über die Südflanke und treffen dabei auf die Quelle der Fulda. Die Fulda ist einer der beiden Quellflüsse der Weser. Bevor die Weser durch den Zusammenfluss von Fulda und Werra entsteht, legt die Fulda schon einmal stolze 220km alleine zurück.
Dann stehen wir oben auf der Wasserkuppe und genießen den unverstellten Panoramablick über die Rhön und hinüber zum Fichtelgebirge, Thüringer Wald, Harz, Knüll, Kellerwald, Sauerland, Vogelsberg, Taunus und Spessart.
Bildnachweis: Von Bybbisch94, Christian Gebhardt [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons
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