Wie soll man eine über 2000 Jahre alte Stadt in einem kurzen Rundweg begreifen, geschweige denn beschreiben? Emotional! Fangen wir mit einer Rangelei an: Der Titel „älteste Stadt Deutschland“ ist nicht geklärt. Kempten sagt, es sei die älteste schriftlich genannte Stadt Deutschlands und Trier sagt, es sei die älteste Stadt Deutschlands und beruft sich auf die Römer. Dann gibt es noch Städte wie Andernach oder Neuss, die sich zu den „ältesten Städten Deutschlands“ zählen und sich somit aus dem Gerangel um Platz 1 heraushalten.
Fakt ist: Wir sind im Kempten, das von der Iller durchflossen ist und das neben der wundervollen Naturumgebung viele Baudenkmäler zu bieten hat. Unsere Topics sind der Hofgarten mit dem Hofgartensaal, die Basilika St. Lorenz, der Stadtpark, die Burghalde, der Landschaftspark Engelhalde, der Archäologische Park Cambodunum mit den kleinen Thermen, wir kommen an St. Ulrich vorbei zum Gallorömischen Tempelbezirk und dem Tempel des Herkules. Start und Ziel ist beim Illerstadion.
Vielleicht noch kurz vorweggeschickt, was Kempten auch noch alles hat, aber nicht an unserer Runde liegt: rund 70.000 Einwohner, eine Hochschule und eine Justizvollzugsanstalt … es zeigt sich historisch als Stiftsstadt und als Reichsstadt. Unbedingt auch noch angucken: St. Mang an der Iller, evangelisch-lutherisch, 1767 im Rokokostil erbaut, mit ausgezeichnetem Hochaltar.
Hofgarten: die barocke Schlossgartenanlage (3,4ha) zeigt sich terrassiert mit oberem und unterem Hofgarten mit der Orangerie (1780) und seiner wechselvollen Geschichte. Im oberen Teil ist ein Mosaikbecken, vielleicht als Anregung für die eigene Badgestaltung. Auffallend ist der Hofgartensaal der Residenz, ein Veranstaltungsort, den man mieten kann und wo Ausstellungen gezeigt werden. An der Landwehrstraße ist das Alpin-Museum sowie die Alpenländische Galerie in einem Marstall zu erwähnen. Wir müssten einen Abstecher machen.
Basilika St. Lorenz: ehemalige Benediktiner-Stiftskirche des Fürststifts Kempten, Wurzeln im 8. Jahrhundert, 1652 Grundsteinlegung der barocken Stiftskirche, Doppelturmfassade am Langhaus, Tonnengewölbe mit Fresken, 42m hohe Kuppel, zahlreiche Kirchenschätze.
Hildegardplatz: 17. Jahrhundert, sehr repräsentativ und lebendig wenn Wochenmarkt ist, 2014 umgestaltet. Wir sehen das hübsche Zumsteinhaus (1802), wo wieder ein Museum eingerichtet werden soll. Allein mit der Schönheit dieser Architektur könnte man viel Zeit verbringen, Pilaster, Fensterschmuck, Wappengiebel, Mansarddach...
Der Stadtpark mit Friedensplatz zum Gedenken der Opfer der NS-Herrschaft: entstand 1890, als Verbindung von Stifts- und Reichsstadt Kempten, 2,5ha gestaltete Parklandschaft mit Stadtwappen im Musikpavillon, Teich mit Zierfischen, alte Bäume mit jungen Saatkrähen, am Südende das Parktheater.
Burghalde: Erhebung mit Ruinenresten der Veste, mittelalterliche Mauerreste, 1705 geschleift, Wärterhaus mit Allgäuer Burgenmuseum, aussichtsreich in die südlich gelegene Alpenkette, westlich zur Basilika St. Lorenz, nördlich zum Lindenberg mit dem gallo-römischen Tempelbezirk und der römischen Landstadt Cambodunum. Wir gehen am Pulverturm vorbei, an und über die Iller.
Landschaftspark Engelhalde: entstand durch Rekultivierung einer Kiesgrube und ist jetzt stadtnahes Erholungsgebiet mit Teich, Kletterei, Kiosk und Kneipp. An der evangelischen Matthäuskirche wandern wir vorbei und wollen zu den Römern auf den Lindenberg.
Forum Basilika, Archäologischer Park Cambodunum: kaiserzeitlich römische Stadt der Provinz Raetia, rekonstruierte Grundmauern der Basilika, freigelegte Hypokausten unter Schutzbauten, Tempelbezirk mit gallo-römischem Umgangstempel. Und schon sind wir durch – auf dieser Runde - und versäumen nicht, den St.-Mang-Platz zu begutachten.
Bildnachweis: Von Hilarmont [CC BY-SA 3.0 de] via Wikimedia Commons
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