Südlich des Chiemsees und der Autobahn A 8 sind einige Naturschutzgebiete aneinandergereiht. Eines davon spielt bei dieser Wanderung die Hauptrolle: die Kendlmühlfilzen, eines der größten Hochmoore Bayerns, durch das auch ein Moorerlebnisweg führt.
Die Wanderung ins Feuchtgebiet Kendlmühlfilzen, zwischen Rottau, Grassau und Übersee beginnt im Luftkurort Übersee, an der Dorfstraße bei der neugotischen Kirche St. Nikolaus (1904), der man ihrer Größe wegen den Beinamen Dom des Achentales gab. Gegenüber dem Nikolausheim biegen wir in die Hoherlacher Straße und wandern gen Süden.
Per Wessener Straße umrunden wir Westerbuchberg, dass von Wiesen und Wald umgeben ist. Durch Wald geht’s bergauf, wir biegen nach rechts in den Weg Westerbuchberg, kommen durch Wald auch wieder herab und sind nach rund 3,2km im Naturschutzgebiet Kendlmühlfilzen. Den ungewohnten Namen hat es von einer einstigen Mühle.
Das flächenmäßig größte zusammenhängende Hochmoor Bayerns ist die Verlandungszone des früher viel größeren Chiemsees. Es hatte mal eine Torfdicke von bis zu acht Metern. Bauern holten sich den Torf als Streu und Brennmaterial. Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte der Abbau industriell. Für die Gewinnung von Blumenerde wurde in den 1970er und 1980er Jahren Frästorf großflächig aus dem Gebiet geholt. Dann kam mit Wucht das Umweltbewusstsein und 1992 konnten die Kendlmühlfilzen unter Naturschutz gestellt werden. Renaturierung folgte und wir genießen das Ergebnis.
Besonders hübsch zu betrachten ist dies vom Aussichtsturm Kendlmühlfilzen am Ewigkeitsweg. Von ihm, und einen Haken durch den Moorrundweg schlagend, lassen wir uns einfangen und erleben diese einzigartige Landschaft mit ihrem Artenreichtum. Wer einen Abstecher machen mag, wandert zum Museum Salz & Moor mit Museums-Café, südlich des Naturschutzgebiets an der Rottauer Straße, im historischen Ensemble Klaushäusl.
Wir queren beim ersten Verlassen der Kendlmühlfilzen den Hindlingerbach und kommen durch Obermoosbach. Nördlich von Grassau folgen wir: Raschauer Weg, Niederfeldstraße, Untermoosbach, dort ist das Golf-Resort Achental. Wir treffen in abwechslungsreicher Landschaft, in Kombination von Natur und Kultur, erneut auf den Hindlingerbach, sind per Ewigkeitsweg nochmal im Naturschutzgebiet, verlassen es durch Wiesen und kommen um eine kleine Kapelle herum. Mit Bäumen, Wiesen und sehr lockerer Bebauung wandern wir nach Übersee.
Wem noch nach mehr Moor ist, folgt dem Gleis gen Westen und besucht das Moor- und Torfmuseum (wenige Öffnungszeiten) am Torfbahnhof Rottau. Das sehenswerte Torfwerk und Industriedenkmal ist von 1920.
Bildnachweis: Von A. Harrer [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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