Kirchen ist die Perle an der Sieg, so sagt es jedenfalls die örtliche Tourismuswerbung. Der erst 2004 mit Stadtrechten versehene Ort ist Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde im Landkreis Altenkirchen. Der größere Teil der Verbandsgemeinde gehört rechts der Sieg zum Wildenburger Land im Bergischen. Die Stadt Kirchen selbst jedoch ist wie der Ort Brachbach südlich der Sieg gelegen und damit Teil des Westerwalds.
Kirchen wurde wahrscheinlich als Kirchenstandort der auf dem anderen Siegufer angelegten Freusburg errichtet. Die erste bekannte Nennung von Kirchen erfolgte 1324 unter dem Namen Kirch-Freusburg. Im 19. Jahrhundert im Zuge des Eisenbahnbaus erlangte Kirchen einen nicht unerheblichen Wohlstand und war bis zum Zweiten Weltkrieg das reichste Dorf in Preußen. Einer der Kirchener Millionäre war Otto Stein, der den nach ihn benannten ersten Ottoturm spendierte.
Das Ortsbild von Kirchen an der Sieg wird durch die katholische Pfarrkirche St. Michael geprägt, die 1887-89 aus Bruchsteinen gemauert wurde, nachdem sich die Kirchener Katholiken 223 Jahre mit der evangelischen Gemeinde die Räumlichkeiten in einem Simultaneum teilen mussten. Sehenswert ist der Innenraum der St. Michaelkirche mit der restaurierten Eggert-Orgel.
Die evangelische Kirche stammt bereits aus dem 12. Jahrhundert und ersetzte eine alte Holzkirche, die die schon um 900 n.Chr. bestanden haben soll. 1770 wurde das ursprünglich romanische Schiff durch einen barocken Saalbau ersetzt. Der alte Turm blieb aber bestehen und wurde später auf die doppelte Höhe – 52m – ausgebaut.
Die Stadtverwaltung Kirchen sitzt in der früheren Villa Kraemer, die von Heinrich Kraemer - von 1884 bis 1897 Bürgermeister von Kirchen und von 1890 bis 1905 Reichstagsabgeordneter - für seinen Bruder Otto gebaut wurde. 1924 wurde die Villa Kraemer von der Stadt Kirchen erworben und dient seitdem öffentlichen Zwecken.
Seit 1993 ist im alten Feuerwehrhaus in der Wiesenstraße das Heimatmuseum Kirchen untergebracht. Schwerpunkt der Ausstellung ist die Industriegeschichte im Dorf der Millionäre. Aber auch die Historie der Kirchener Stadtteile wird anschaulich dokumentiert.
In einer Schleife der Sieg liegt die ehemalige Freusburger Mühle, die bereits 1437 urkundlich erwähnt wird. Allerdings stand die alte Kornmühle da noch rechts der Sieg. Der heutige Standort wurde vermutlich im 17. Jahrhundert bezogen. Bis 1978 lief der Mahlbetrieb, der Mehl für das Sauerland und den Westerwald und später auch das Ruhrgebiet produzierte. Heute wird mit dem Wasser der Sieg Strom erzeugt und die historischen Gebäude werden anders genutzt.
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