Ein märchenhafter Ort ist die Klause bei Kastel im Saarburger Land, die von Mönchen in die Felswand aus Sandstein gehauen wurde. Der Rückzugsort steht erhöht auf einem Plateau umgeben von Vegetation und von hier genießt sich ein erhabener Blick ins Saartal.
Rötlich, umgeben von Grün und magisch erhebt sich die Klause Kastel, die aus dem 13. Jahrhundert stammt. Das war etwa in der Mitte der Blütezeit des sogenannten Inklusentums zwischen dem 9. und 17. Jahrhundert. Klausner, die Mönche, die sich in Weltabgewandtheit ihrer spirituellen Vervollkommnung widmeten, waren in der geistlichen Sparte hoch angesehen.
Damals war aber auch die Zeit der Kreuzzüge und das kommt vielen aus heutiger Sicht nicht eben vor, wie auf dem Weg der Vervollkommnung. Die Klause hat eine bewegte Geschichte, die sich in den Anbauten zeigt. Ursprünglich gab es nur die zwei Kammern im Sandstein, die an Golgatha und den Ort der Kreuzigung Jesu erinnern sollten. Um 1600 ließ ein Franziskaner eine zweigeschossige Kapelle droben errichten, wobei es eine Verbindung zischen deren Obergeschoss und der erhöhteren der beiden Felsenkammern gab.
Eine weitere Veränderung der Klause kam mit dem Architekt Karl Friedrich Schinkel (1781-1841), einer der Gestalter des preußischen Klassizismus und Historismus. Sein Auftraggeber war der spätere Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. Der bekam nämlich die Klause 1833 zum Geschenk und damals war sie in einem ruinösen Zustand. Der Auftrag an Schinkel lautete, aus der Sandsteinklause eine Grabkapelle für Johann von Böhmen zu erstellen, dessen Gebeine hier bis 1945 ruhten.
Auf Schinkel geht die Gestaltung mit bunten Glasfenstern zurück sowie der Kapellenanbau mit den Drillingsarkadenfenstern und dem Glockengiebel mit dem Mittelmeerflair. Der Sarkophag wurde im klassizistischen Stil gefertigt. 1842 erhielt die Grabstätte noch einen Altar und die Vorschläge zu dessen Gestaltung kamen vom König selbst. Auch an seine Ahnen hat der Friedrich gedacht und an einer Wand finden sich deren Tafeln als Fresko verewigt – mit Wappen und Bändern. Über der Klause erhebt sich auf Felsen ein Ehrenfriedhof der Gefallenen des Zweiten Weltkriegs.
Nicht nur die mittelalterlichen Mönche fanden die Gegend schön. Auch die Kelten siedelten hier und legten eine natürliche Befestigung an, das sogenannte Oppidum Kastel-Staadt. Der Wohnplatz der Kelten auf dem Plateau wird von drei Seiten durch Buntsandstein abgeschirmt und die vierte Seite wurde durch einen Wall gesichert. Dieser abriegelnde Erdwall misst 200m und kam auf eine Höhe von 7m.
Bei einem solch imposanten Ort wie der Klause Kastel und der dahinterliegenden Geschichte wundert es nicht, dass eine Traumschleife als Partnerweg des Saar-Hunsrück-Steigs geschlungen wurde. Die Traumschleife Kasteler Felsenpfad (9km) beginnt am Parkplatz vor der Klause am besten mit einer Besichtigung derselben. Buntsandsteinfelsen, urwüchsiger Wald, interessante Gesteinsformationen und der Altfels mit Kletterpartie sorgen für eine spannende Wanderung.
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