In einem Seitental der Kleinen Kinzig liegt malerisch das Kloster Wittichen bei Schenkenzell. In Wittichen wurde 1291 die Klostergründerin Luitgard geboren. Mit zarten 12 Jahren trat sie in ein Kloster ein und mit 30 Jahren gründete sie hier mit 33 Glaubensschwestern eine Klause, die hernach als Klarissenkloster anerkannt wurde. Hier, am Ziel mancher Pilger, starten wir, wo auch der Beckelsbach in den Klosterbach mündet.
Die barocke Klosterkirche Wittichen ist rechts von uns. In der Klosterkirche Wittichen ist die Grablege der Gründerin. Die Pilgerreisen nahmen nach der Graböffnung 1629 an Fahrt auf. Erstaunlicherweise sei das Gehirn der Luitgard unversehrt gewesen.
In dem einstigen kleinen Klosterstall aus Fachwerk ist das Klostermuseum Wittichen eingerichtet. Das Langhaus, einst Äbtissinnenbau, dient Kaltbrunn als Gemeindezentrum. In der Nähe ist die Fachklinik Wittichen, die hier im Idyll Süchtigen illegaler Drogen den kalten Entzug anbietet.
Wenn wir die Straße Vorder-Wittichen überquert haben, halten wir uns links, um mit dem Uhrzeiger die Runde zu bestreiten. Wir wandern an Wittichen vorbei, dass eine einstige Bergbausiedlung war. Mit dem Klosterbach kommen wir nach Hinterwittichen wo ein Wohnplatz „Bei der Gütegottesgrube“ heißt und einer Zundelgraben. Um 1700 war die letzte glorreiche Zeit des Bergbaus bei Kaltbrunn. Man suchte Silber und Kobalt. Um 1900 wurden die Segel auf Erholung gesetzt und Schenkenzell wurde Luftkurort.
Luft saugen wir jetzt auch nochmal tief ein und wandern durch den Wald weiter aufwärts, bis wir nach rund 5km gesamt bei 783m auf dem höchsten Punkt der Wanderung angekommen sind. Wir bleiben in Höhenlage oberhalb der 700m für die nächsten gut 2km und kommen an Schutzhütten vorbei wie Salzlecke oder Emilshütte. Weitere Ortsbezeichnungen, die Hütte im Namen haben, aber keine Hütte sind, sind Karlinhütte und Kapellenberghütte.
Talwärts geht es nach Kaltbrunn an den Kaltbrunner Bach, der auf dem Weg in die Kleine Kinzig ist. Bei Heubachmühle gibt es einen Friedhof und einen Gasthof. Via Haberlandweg kommen wir zur kleinen Burgfelsenkapelle im Wald und von dort bis zum Kloster sind es nur noch 700m.
Bildnachweis: Von Andreas Frick [Public domain] via Wikimedia Commons
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