Entlang der Kaiser-Friedrich-Promenade in Bad Homburg erstreckt sich der 44ha große Kurpark der Stadt als grüne Lunge und Standort zahlreicher Sehenswürdigkeiten wie der Spielbank, dem Kaiser-Wilhelms-Bad und dem öffentlichen Golfplatz, dem ersten seiner Art in Deutschland. Ob seiner Größe und den verschiedenen Angeboten innerhalb des Areals, wird der Kurpark auch gerne Bad Homburger Central Park genannt.
Einen Rundgang durch den Kurpark Bad Homburg kann man gut am Schmuckplatz an der Kieseleffstraße beginnen, die den Kurpark etwa mittig durchschneidet. Am Schmuckplatz blicken sich zwei Standbilder in gebührendem Abstand in die Augen: Kaiser Friedrich III. und seine Ehefrau Victoria, die man nach der 99-tägigen Regentschaft ihres Mannes auch gerne Kaiserin Friedrich nannte.
Links vom Schmuckplatz liegt der ältere Parkteil, der von Peter Joseph Lenné 1854-1914 angelegt wurde. Ihm wird unterhalb der Leuchtfontäne mit einer Gedenksäule gedacht. Lenné gilt als der prägende Landschaftsarchitekt des deutschen Klassizismus, der auch große Teile der als UNESCO-Welterbe geschützten Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft geprägt hat. Von hier geht es in den Park hinein zum Schwanenteich, auf dem ebenfalls eine Fontäne für eine schöne Kulisse sorgt.
Am Schwanenteich erinnert ein weiteres Denkmal an den Dichter Friedrich Hölderlin. Hölderlin lebte 1798-1800 und 1804-06 in Bad Homburg und beendete hier seinen Roman Hyperion. Heute gedenkt die Stadt Bad Homburg an den einflussreichen Dichter durch die Auslobung des renommierten Hölderlinpreises, der jeweils am Todestag Hölderlins, dem 7. Juni, verliehen wird. Zu den Preisträgern gehören u.a. Martin Walser, Wolf Biermann, Peter Härtling und Marcel Reich-Ranicki
Hinter dem Schwanenteich liegt ein prachtvoller Siamesischer Tempel. Die Errichtung dieses Sala (Thai für Pavillon) geht auf den Kuraufenthalt des siamesischen Königs Chulalongkorn in Bad Homburg zurück. Er ließ in Bangkok einen Sala fertigen und in Einzelteilen nach Bad Homburg schiffen. Die Eröffnung 1914 erlebte der König aber nicht mehr. Trotz Kuraufenthalt verstarb er bereits vier Jahre vor der Einweihung des Siamesischen Tempels im Kurpark.
Rechter Hand liegen die Tennisplätze im Kurgarten Bad Homburg. Die 1876 eröffnete Anlage ist der erste Tennisplatz auf dem europäischen Kontinent. Vorbei an den Tennisplätzen erreicht man das Kaiser-Wilhelms-Bad. Saalburg-Architekt Louis Jacobi baute 1887-90 das prachtvolle Bad, vor dessen Eingang Kaiser Wilhelm I. als Bronzestatue wacht. Heute firmiert das ehemalige Therapiehaus unter dem Namen Kur-Royal als Wellness-Bad.
Direkt neben dem Kaiser-Wilhelms-Bad liegt die Spielbank Bad Homburg. Ihr ist im Wesentlichen die Finanzierung der Kuranlagen zu verdanken, denn ihre Gründung 1841 diente vor allem der Aufbesserung der landgräflichen Kasse. Den Spielbetrieb bauten die luxemburgischen Gebrüder Blanc auf. Nach ihren erfolgreichen Erfahrungen in Bad Homburg, übernahm François Blanc wenig später die erfolglose Spielbank in Monte Carlo und baute sie zum bekanntesten Casino der Welt aus. In Bad Homburg dagegen mussten die Blancs 1872 schließen: Ein Reichsgesetz verbot deutschlandweit alle Spielbanken. Erst 1949 wurde die Spielbank im früheren Brunnensälchen wieder eröffnet und kassiert heute von jährlich gut 360.000 Spielern Erlöse in Höhe von über 70 Mio. Euro.
Vom ehemaligen Brunnensälchen sieht man direkt auf den Kaiserbrunnen. Er ist einer von fünf kohlensäurereichen Kochsalzbrunnen, die sich entlang der Brunnenallee befinden. Die Brunnenalle führt zum Musikpavillon und dem Landgrafendenkmal am Ostrand des Kurparks Bad Homburg führt. Hier geht der Kurpark quasi nahtlos in den Stadtteil Gonzenheim über, der mit Taunus-Therme und Seedammbad zwei weitere Wellness-Oasen vorhält.
Südlich an den Musikpavillon schließt sich der öffentliche Golfplatz an. Er wurde 1889 als erster deutscher Golfplatz errichtet. Seit 1899 betreibt der Homburger Golfclub die Anlage, die als Old Course heute jedermann offen steht. Der New Course, der Hauptplatz der Sportler, liegt heute im Bad Homburger Stadtteil Dornholzhausen.
Als letzte Station erreicht man direkt an der Kaiser-Friedrich-Promenade die russisch-orthodoxe Allerheiligenkirche, die allgemein nur Russische Kapelle genannt wird. Sie wurde 1896-99 von dem Architekten Leonti Benois – dem Großvater Peter Ustinovs – im Stil der russischen Kirchen des 16. Jahrhunderts erbaut. Die Vierung wird von einem Zwiebeltürmchen überragt. Die Fassaden sind mit Elementen des Backstein-Klinkerbaus, einem vergoldeten Fries und Kacheln mit russischem Doppeladler verziert. In der Russischen Kapelle finden seit 1946 wieder regelmäßig Gottesdienste in deutscher und kirchenslawischer Sprache statt.
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