Am nördlichen Peenestrom liegt Freest, ein Ortsteil der Gemeinde Kröslin. Das kleine Örtchen hat einen recht niedlichen Fischereihafen, der bei günstigem Wetter und schönen Lichtverhältnissen sicher ein schönes Postkartenmotiv abgibt. Freest liegt gegenüber von Peenemünde auf Usedom und hat eine Fährverbindung dorthin. Wir wandern von Freest durch dessen Hinterland nach Nonnendorf.
In Freest ist die Fischerei ein wichtiger Wirtschaftszweig, wenngleich er schwindet. So gibt es dennoch etliche Mitglieder, Fischer und Fischereiunternehmen, die in einer Genossenschaft wirksam sind. Die älteste Fischräucherei Vorpommerns ist auch in Freest. Als ebenso wichtiger Wirtschaftsfaktor mausert sich der Tourismus. Wir streifen den kleinen Sandstrand von Hafen aus wandernd und einen Campingplatz. Am ersten Augustwochenende wird Gästen und Einheimischen beim Fischerfest was geboten.
Dann geht’s durch gemischten Wald in südliche Richtung sogar aufwärts. Wir sind nach rund 3,7km auf 33m. Durch Felder und Wiesen wandern wir hinab nach Nonnendorf, streifen es am nördlichen Rand und wandern nach Freest zurück.
Wir schauen und im Örtchen um. In der Heimatstube wird die Entwicklung von Freest vorgestellt. Eine Besonderheit sind die Fischerteppiche, die von Fischern entworfen und aus Schafwolle handgeknüpft. Das machten sie im Nebenerwerb. Die Pommerschen Fischerteppiche wurden dann auch in den umliegenden Dörfern produziert. Es gibt sie immernoch. Einige Bauernhäuser und Fischerkaten in Freest stehen unter Denkmalschutz. Auch lassen sich noch Salzhütten entdecken, in denen die Fischer das Salz für die Weiterverarbeitung ihrer Fische lagerten.
Übrigens führt durch Freest die Route der Norddeutschen Romantik. Die misst 54km, verbindet Greifswald mit Wolgast und betrachtet Lebens- und Motivstationen frühromantischer Maler. Zu nennen wäre der Maler aus Greifswald, Caspar David Friedrich (1774-1840), der sich in Freest zu seiner Hochzeitsreise aufgehalten haben soll. Friedrich wurde unter anderem durch seine „Rückenbilder“ bekannt und ist dies auch bei Wanderern, denen er einige Motive widmete, wie dem „Wanderer im Nebelmeer“.
Bildnachweis: Von Chron-Paul [CC BY-SA] via Wikimedia Commons
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