Langen liegt etwa auf halber Strecke zwischen Frankfurt am Main und Darmstadt. Bekannt ist Langen u.a. als Sitz der Deutschen Flugsicherung und aufgrund des Langener Waldsees, dem größten Freizeit- und Erholungsgebiet im Großraum Rhein-Main.
Ist man historisch interessiert, sollte man einen Altstadtbummel in Langen unternehmen. Die Altstadt liegt in Langens Osten und innerhalb der einstigen östlichen Stadtmauer, die zum Teil erhalten ist. Am Wilhelm-Leuschner-Platz, der Kirch- und der Fahrgasse, ist ein guter Einstieg in die Historie. Hier war über Jahrhunderte der soziale Mittelpunkt der Stadt. Am Fuße der Stadtkirche ist Samstag ein Altstadtmarkt und am letzten Juliwochenende lädt Langen hier zum Ebbelwoifest ein.
Am Wilhelm-Leuschner-Platz steht die evangelische Pfarrkirche. Die Stadtkirche hat einen 52m hohen Glockenturm und wurde 1883 eingeweiht. Zu diesem Datum erhielt Langen Stadtrechte. Die neugotische Hallenkirche ist aus rotem Sandstein und in Form eines lateinischen Kreuzes. Im Inneren erstrahlt die Deckenbemalung als blauer Himmel mit goldenen Sternen.
Macht man sich von hier aus in Richtung Altes Rathaus mit dem Museum auf, kommt man am Vierröhrenbrunnen im Stil der Renaissance vorbei. Er spendete bereits 1553 Trinkwasser. Zum Ebbelwoifest kommt Stöffche aus den Röhren.
Das Alte Rathaus ist ein schönes Beispiel für die Formensprache des Klassizismus durch seine strenge Gliederung. Es zeigt sich zweigeschossig, mit 5 x 6 Achsen und hohen Rundbogenfenstern. 1827 wurde es fertig und war bis 1974 Sitz der Stadtverwaltung. Heute ist hier das Stadtgeschichtliche Museum. Zudem finden Trauungen und andere Veranstaltungen im Museum Altes Rathaus statt.
Ein weiteres Museum hat Langen mit der Glas/Werke Langen in der Neuen Stadthalle mit Werken des Langener Künstlers Johannes Schreiter.
Östlich der Stadtkirche schließen sich an die Kirchstraße die Kaplaneigasse und die Turmgasse an. Hier sieht man sehr schöne Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert. In der Turmgasse 11 steht der Spitze Turm. Der mächtige Rundturm ist ein Teil der früheren Stadtbefestigung. Er ist 20m hoch, misst 6m im Durchmesser und hat eine Mauerstärke von 1m. Zeitweilig diente der Turm als Gefängnis.
Südlich der Kirchgasse verläuft die Bachgasse im Herzen der Langener Altstadt. Auch hier finden sich einige malerische Fachwerkhäuschen. Am Sterzbach in der Bachgasse liegt die Weiherwiese und der Stumpfe Turm ragt in die Höhe. Auch er ist ein Teil der früheren Stadtbefestigung und er geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Das spitze Weihertürchen kam erst rund 500 Jahre später in den Turm. Die Weiherwiese bildet quasi den Abschluss der historischen Ortsgrenze. Hier war im Mittelalter der Michelsteich und heute finden sich Gärten und blühen Obstbäume.
Durch die Bruchgasse gen Süden geht es in die Obergasse. In der Obergasse sind die ältesten Häuser von Langen, die teils aus dem 17. Jahrhundert stammen. Einige von ihnen sind aus der Zeit um 1800. Das Fachwerk zeigt sich mal in vorwiegend rechtwinkligen Formen und auch teilweise mit Schmuck oder mit den Einschlägen aus der Zeit des Barock. Die Häuser haben Satteldächer oder Krüppelwalmdächer und die Fenster mit Sprossen werden zum Teil von Schlagläden flankiert.
Bachgasse und Obergasse sind auch durch die Borngasse verbunden. Durch die Borngasse schlängelt sich der Sterzbach und hier stand einst die Schneidmühle als eine der sechs Mühlen am Bachlauf. Durch das romantische Schulgässchen kommt man in die Fahrgasse, in der auch einige Häuser unter Denkmalschutz stehen, ebenso wie in der Wassergasse und der Vierhäusergasse. Die Wassergasse ist mit Kopfstein bepflastert und in einigen der schmucken Häuschen finden sich kleine Läden.
Der Sterzbach mit dem Paddelteich beginnt im Naherholungsgebiet Mühltal. Dort ist auch die rund 600 Jahre alte Merzenmühle und hier kommen die Wanderer auf der Regionalpark-Rundroute vorbei. Die Merzenmühle mit der Scheuer im Mühltal mit Biergarten bietet ein kulinarisches Angebot im herrlichen Grün. Ein Teil des Sterzbachs wurde renaturiert und tauchte aus den Verrohrungen wieder auf. Am Schloss Wolfsgraben fließt er mit dem Kirchnerseckgraben zusammen und über weitere Bachläufe geht es ab in den Rhein.
Südöstlich von Langen, zwischen der A 661 und der B 486 liegt im Grünen Koberstadt im Koberstädter Wald. Koberstadt ist eine Abwandlung von Kupferstätte. Das ist nicht etwa eine neue Siedlung, sondern eine Grabhügelgruppe aus der Hallstattzeit, genauer, dem 8. und 7. Jahrhundert vor Christus. Auch konnten Reste einer Besiedelung aus dieser Zeit gefunden werden. 29 Grabhügel wurden entdeckt. Einige der Gräber haben einen Durchmesser von bis zu 21m und eine Höhe von 1,95m. Die Funde aus dem Koberstädter Wald sind im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt ausgestellt.
Am nordwestlichen Ende des Waldes ist das Forsthaus Koberstadt. Es soll seit 1631 als Forsthaus gedient haben und es soll auf den Grundmauern eines geplanten Schlosses errichtet worden sein. All das weiß man nicht so genau. Auf jeden Fall sieht man da jetzt kein Schloss, sondern im Kellergewölbe des Forsthauses findet sich eine Brunnenstube. Das Forsthaus ist in Privatbesitz.
Südlich grenzt das Naturschutzgebiet Kammereckswiesen und Herchwiesen an die Stadt Langen und es liegt somit zwischen Langen und Egelsbach. Wanderer auf der Regionalpark-Route kommen an dem 28,8ha großen Gebiet mit Magerwiesen, Waldbinsen- und Sumpfdotterwiesen vorbei.
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