Diese Strecke geht sich nicht an einem Tag, mit dem Rad wäre das möglich, zu Fuß sollte man sich vorab Etappen planen. Der Leichhardt Trail folgt den Spuren des Forscher- und Entdeckerlebens von Ludwig Leichhardt, der 1813 in Sabrodt, einem Ortsteil von Trebatsch, geboren wurde. Es besuchte das Gymnasium in Cottbus, studierte Philologie, Geographie, Anthropologie und Sternkunde in Berlin, reiste in viele Länder, bis nach Australien. Von dort kam seine letzte Nachricht am 5.4.1845 und ab da kam nichts mehr. Der Trail ist mit einem Känguru markiert, wenngleich nicht immer schlüssig, weswegen wir lieber komplett aufs GPS vertrauen.
Korrektur: Man kann die Strecke auch an einem Tag schaffen, sogar in einer Zeit ab 4 Stunden. Dass dies möglich ist, bewies ein Teilnehmer beim Ludwig-Leichhardt-Trail Ultralauf, nach dem Motto: „Ich vollbringe es oder ich sterbe.“ Das hat Leichhardt notiert, der bei der 3. Australienexpedition die Ost-West-Durchquerung schaffen wollte. Diesen Ultralauf gibt es allerdings nicht mehr. Unsere Wanderexpedition verläuft von Nord nach Süd, startet in Trebatsch und endet im Branitzer Park bei Cottbus. Es geht durch Felder, Wiesen und Wälder, man trifft Fließe und einige schöne Seen.
Dorf-Wanderstopps bieten sich in Zaue am Schwielochsee (nach ca. 6,5km), in Goyatz am Kleinen Schwielochsee (nach ca. 9km), in Machow, nahe dem Großen Machowsee (nach ca. 14,5km), in Byhlen am Byhlener See (nach ca. 23km), in Byhleguhre (nach ca. 27,5km), in Schmogrow am Nordfließ und Großen Fließ (nach ca. 33,3km), dann geht’s über die Spree und nach Briesen (nach ca. 39km), das Ziel naht mit Cottbus und dem Branitzer Park.
In Trebatsch an der Hauptstraße sehen wir das Schild nach Lübben (26km entfernt) und das Känguru in Richtung Sawall. Rechts ist das Ludwig-Leichhardt-Museum (nur nach telef. Absprache offen). Durch die Kulturlandschaft mit Wiesen und Feldern kommen wir durch das Dorf Sawall, das von der Alten Spree tangiert wird. Es geht über den Swieten Berg und an den Schwielochsee, mit Camping, Strand und in den Ort Zaue, wo Leichhardt Unterricht erhielt. Die Marienkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert. Mit See und Wiesen geht’s nach Goyaz, entlang dem Kleinen Schwielochsee.
Die nächste Passage besteht aus Mischwald, dann wandern wir in das von Flur umgebene Mochow, mit Dorfkirche. Nun folgt die Route der Frankfurt-Cottbusser-Landstraße durch den Wald. Wir sind hier auch im Schutzgebiet Lieberoser Endmoräne. Um den Byhlener See herum geht’s nach Byhlen und nach Byhleguhre. Durch die überwiegend offene Landschaft wird Schmogrow erreicht, wo wir das Nordfließ und das Große Fließ passieren. Ein Stück begleiten wir die Spree, queren sie und kommen nach Briesen mit seinem Dorfkirchlein. Wir biegen in die Sielower Straße, haben nochmal Mischwald, streifen Sielow und gelangen ins Zentrum von Cottbus. Die Stadt braucht eigene Rundwanderung, weil es so viel zu sehen und Entdecken gibt, auch mit Namen Leichhardt.
Wunderschön ist schlussendlich der Branitzer Park südöstlich vom Stadtkern. Das barocke Schloss des Fürsten Pückler ist ein schmucker Bau darin. Der Park im englischen Landschaftsstil ist sehr sehenswert und einer der letzten, der in diesem Stil angelegt wurde.
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