Lindwurmpfad Vogtland (Kürbitz)

Der furchterregende Lindwurm, berüchtigt und berühmt geworden durch das Jahrhunderte zählende Nibelungenlied, bildet ebenso den Protagonisten dieser kleinen Tour. Allerdings geht es hier nicht um das Monstrum, welches längst von Siegfried erlegt wurde. Stattdessen erfahren wir vom Drachen, der die Gemeinde Kürbitz im Vogtland terrorisierte, und dem hiesigen Helden, welcher auszog, dem Schrecken ein Ende zu bereiten.

In Anbetracht dessen ist der Ausflug mit knapp fünf Kilometern Länge überschaubar. Dafür gibt es zumindest einen größeren Aufstieg zu bewältigen und ohnehin steht die Lindwurmlegende im Vordergrund, die auf zahlreichen Tafeln an den Schauplätzen selbiger nachgezeichnet wird. Darüber hinaus lernen wir die weitergehende Historie der Ortschaft kennen, welche selbst in erstaunlich früher Zeit ihren Anfang nimmt.

Wir wollen bei der Salvatorkirche und dem Herrenhaus Kürbitz starten, von wo die Beschilderung die Richtung vorgibt. Da leider keine „Taverne“ vorhanden ist, lohnt es sich, Proviant in den Rucksack zu packen – am besten thematisch passend, Brot, Wurst und Käse. Die Anreise ist eher modern mit dem Pkw zu empfehlen, öffentliche Verkehrsmittel sind aber ebenfalls eine Möglichkeit.

Einst soll der Ritter Jobst von Feilitzsch, Besitzer des noch immer stehenden Herrenhauses mit einem Fachwerkgerüst auf einem Steinfundament, losgestapft sein, um dem schrecklichen Lindwurm das Leben auszuhauchen. Leider verlor er bei dem Kampf gegen das in den umliegenden Wäldern hausende Ungeheuer sein eigenes. Das Grabmal, welches an diesen legendären Gutsherren erinnert, findet sich heute in der Salvatorkirche.

Die Salvatorkirche urde nämlich erst zu einem späteren Zeitpunkt im 17. Jahrhundert errichtet. Weitere Stopps auf der Strecke sind unter anderem das SR2-Denkmal, der lauschige Burgteich, an welchem sich ein Picknick anbietet, und die Elsterbrücke. Mit einem Alter von etwa 700 Jahren hat das Bauwerk nicht weniger Respekt verdient als der alte Ritter.

Wer sich von der Wanderung unterfordert fühlt, kann den Wald und das Naturschutzgebiet um den Teich zusätzlich etwas auf eigene Faust erkunden. Wer weiß, möglicherweise lassen sich noch andere Fundstücke der mittelalterlichen Sage entdecken?

Bildnachweis: Von Aagnverglaser [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons