Locarno Stadtspaziergang (mit Madonna del Sasso)

Locarno liegt, durch die Maggia von Ascona getrennt, am Nordufer des Lago Maggiore. Der eiszeitliche „Lago“ misst rund 212km², zum größeren Teil gehört er zu Oberitalien. Locarno bildet einen Bezirk im Tessin, dass sich ganz im Süden der Schweiz befindet sowie auf der Südseite der Alpen. Es ist hier rundherum bezaubernd und dieser Zauber wird von durchschnittlich 2.300 Sonnenstunden jährlich beschienen.

Erschienen ist die heilige Mutter Gottes und daraufhin wurde eine Kirche gegründet. Auf dieser Wanderung werden wir sie besuchen, die Madonna del Sasso. Sie ist ein beliebtes Wallfahrtsziel in der Gemeinde Orselina, oberhalb von Locarno. Es führt auch eine Standseilbahn auf den prominenten Felsvorsprung. Die Bahn überwindet eine Höhendifferenz von 173m auf einer Strecke von 825m. Wir überwinden das auch, nehmen mehr Strecke, Zeit und die eigene Kraft. Wo wir gerade beim „Scheinen“ sind: Locarno ist auch Stadt von neuen Ideen am Horizont der Autorenfilme, mit seinem jährlichen Filmfestival im August.

Los geht’s vom Bahnhof Locarno, wo ein großer Parkplatz ist. Nach ca. 300m sind wir an der Via Stazione, wo sich die Runde in den Uhrzeigersinn begibt, wir am Café nebst Bahnhofsgebäude und Info vorbeikommen und den Weg in Richtung Lago Maggiore, Hafen mit Park und Palmen, einschlagen. Wir wandern gen Süden die Viale Giuseppe Cattori. Es ist wunderschön hier, einerseits geschäftiges Treiben, andererseits der Hafen in der Bucht mit Booten. Lungolago Giuseppe Motta heißt unser Weg an der Wasserkante, dann geht’s nach rechts über die Straße und in die Via Bernadino Luini.

Ziel ist das Castello Visconteo. Locarno ist auch eine Festungsstadt. Das Castello ist am Rande der Altstadt, wurde ab dem 12. Jahrhundert errichtet. Rund ein Drittel der Burganlage ist erhalten, es findet sich das Museo civico e archeologico und nahebei die Chiesa di San Francesco d’Assisi. Sie ist ein Beispiel der Bettelordenarchitektur.

Wenn wir per Schwenk das Festungsareal verlassen und durch einige Gassen gewandert sind, kommen wir zum nächsten geschützten Augenmerk Locarnos, der Piazza Grande, wo das Filmfestival stattfindet. Zu dieser Piazza strömen die Gässchen der Altstadt.

Alsbald sind wir mit Anstieg beschäftigt, auch ein Stück auf dem Weg im Zickzack per Via Crucis, bevor wir dann aussichtsreich am Ziel der Wallfahrenden sind: die Wallfahrtskirche Madonna del Sasso. Das Ensemble mit Kloster, Kirche und Museum steht auf einem Felsvorsprung innerhalb des Tales, das der Wildbach Ramogna gespült hat. 1480 hatte ein Franziskanerbruder dort eine Marienerscheinung und legte damit den Grundstein. Die Kirche wurde 1502 geweiht. Es ist ein besonderer Ort und ein Genuss, das kunstfertige Handwerk der Stuckateure, Maler und Bildhauer zu bewundern – und das alles an diesem insgesamt bewundernswerten Ort.

Wie wandern einen Bogen, kommen wieder nach Locarno hinab, streifen Parks, das Casino und den Walk of Fame im Parco del Toro, treffen die Talstation der Standseilbahn Funicolare Locarno-Madonna del Sasso, queren den Bach Ramogna und gelangen zum Bahnhof.

Bildnachweis: Von Yisong Yue [CC BY-SA 2.0] via Wikimedia Commons