Superlative: Ascona am Nordufer des Lago Maggiore im Bezirk Locarno ist die am tiefsten gelegene Stadt der Schweiz und sie ist vermutlich auch die einzige Stadt mit einem eigenen Berg der Wahrheit. Auf dem Monte Verità (403m) wird den zahlreichen alternativen Persönlichkeiten, Künstlern, Schriftstellern, Philosophen, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts hier einfanden, museal gedacht.
Diese Wanderrunde schöpft aus Vollen, was das Tessin auf der Südseite der Alpen auffahren kann. Farbenfrohe und schmucke Gebäude säumen die Seepromenade und Cafés laden zum Verweilen. Die autofreie Altstadt von Ascona ist ebenfalls bezaubernd, Klima und Stimmung sind auf Genuss eingestellt. Liebhaber von Natur, Architektur und Kur bekommen in dem „seltsamen Dorf“, wie manche Einheimischen das einstige Fischerdorf nennen, viele hübsche Augenblicke geboten. Amtssprache im Tessin ist Italienisch. Ascona und Locarno sind durch die dem Lago zufließende Maggia getrennt.
Wir starten vom Parkplatz an der Via Stefano Franscini, nah dem Palestra Comunale. Die Wanderung folgt dem Uhrzeiger und wir wenden uns gen Süden zur Seepromenade. Dabei kommen wir am Teatro del Gatto vorbei sowie einer Minigolfanlage, die älteste im System Bongni, die 1954 als erste dieser Art angeboten wurde. Paul Bongni hatte auf „Minigolf“ ein Patent angemeldet. Für die anderen Golfer gibt es eine 18-Loch-Anlage am Porto Patriziale, südöstlich von hier.
Nach rund 800m sind wir an der Seepromenade und wandern die Piazza Giuseppe Motta, mit Blick auf die im Lago Maggiore schaukelnden Boote. Der See entstand durch eiszeitliche Gletscherschmelze und hat eine Fläche von über 212km². Oberitalien hat den größeren Anteil. Hinter dem Rathaus erhebt sich die Chiesa dei Santi Piertro e Paolo mit dem Wahrzeichen der Campanile. Das Innenleben der Säulenbasilika (16. Jh.) ist sehenswert. Rechterhand ist die schmucke Altstadt.
Wir kommen in Richtung des Museums der zeitgenössischen Kunst, biegen davor in eine Gasse und erklimmen die Treppen der Scalinata della Ruga, wo wir später wieder runterkommen. Jetzt geht’s erstmal rauf mit herrlichen Aussichten über Ascona und den Lago Maggiore. Die Stufen führen zum Berg der Wahrheit, aber wir nehmen noch einen entspannten Bogen mit dem Sentiero Romano und Sentiero dei Felci mit Vegetation und Ausblicken, wo die Berge in den See gleiten.
Wir erreichen rund 390m, wandern zum Monte Verità und seiner illustren Geschichte und zu den Museen (Eintritt): Casa Anatta mit historischer Ausstellung, Casa Selma mit einem Filmbeitrag über die Geschichte des Berges, Casei dei russi mit Wechselausstellung und der Erinnerung an viele russische Studenten nach 1910. Auf dem Monte Verità trafen sich, Intellektuelle, Anarchisten, anders Denkende, lebten wie in einer Kommune – woraus ein kommerzieller Ort wurde, mit Kongress- und Kulturzentrum, Parkanlage und schöner Aussicht. Wir wandern wieder hinab über die Stufen, kommen in die Altstadt mit ihren Gässchen und Boutiquen.
Bevor wir schließlich durch den Parco dei Poeti zum Ausgangsort zurückgehen, machen wir noch einen kleinen Abstecher zur Chiesa di Santa Maria della Misericordia, die ein weiteres bauliches Highlight von Ascona ist. Grundsteinlegung war 1399, die Weihe 1442. Die romanische Kirche mit gotischen Elementen beherbergt im Inneren beachtenswerte spätgotische Fresken.
Bildnachweis: Von chrisaliv [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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