„Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin. Ein Märchen aus alten Zeiten, das kommt mir nicht aus dem Sinn“ So beginnt eines der bekanntesten deutschen Volkslieder, dessen Text von Heinrich Heine stammt – das Lied von der Loreley. Eine schöne junge Frau mit langen blonden Haaren, eine Nixe oder Rheintochter, sitzt auf dem Loreley-Felsen (193m) hoch über dem Rhein und lenkt mit ihrem Gesang die Schiffer auf dem Fluss ab, so dass sie nicht auf die Strömung achten und ihre Boote an den Felsen zerschellen. „Ich glaube, die Wellen verschlingen, am Ende Schiffer und Kahn; und das hat mit ihrem Singen, die Loreley getan.“
Tatsächlich war die südlich von Sankt Goarshausen gelegene Loreley aufgrund von Strömungen und der Verengung des Rheins von 300m Breite auf gut die Hälfte (160m) jahrhundertelang eine der gefährlichsten Stellen für die Rheinschifffahrt. Und trotz diverser Baumaßnahmen seit Anfang des Zwanzigsten Jahrhunderts, havarieren auch heute noch Schiffe unterhalb der Loreley, z.B. lief 2003 ein Fahrgastschiff mit 350 Menschen auf Grund und 2011 kenterte ein mit Schwefelsäure beladener Tanker und blockierte den Rhein für mehrere Wochen.
Die Loreley ist ein Schieferfelsen, der sich am östlichen Rheinufer fast 125m senkrecht über dem Strom erhebt. In seinen Spalten sollen in früheren Zeiten Zwerge, Nixen und Berggeister gehaust haben. Ein Fußweg führt über Treppen vom Uferparkplatz am Fuß des Felsens auf das Aussichtsplateau Loreley. Hier eröffnet sich ein herrlicher Blick auf die Rheinkurven, die Stadt Sankt Goarshausen und die Burg Katz.
Wenige hundert Meter vom Aussichtspunkt am Loreley-Felsen entfernt liegt die 1939 erbaute Freilichtbühne Loreley. Hier finden große Konzerte statt; die Freilichtbühne verfügt über 4.300 Sitzplätze sowie bis zu 10.000 Stehplätze. In den 1970er und 1980er Jahren traten hier Rock- und Pop-Größen wie Genesis, Joe Cocker, Herbert Grönemeyer und Peter Maffay auf. Da mit solchen Konzerten Umweltschäden auf dem Loreley-Plateau verbunden sind, werden seit 1995 vermehrt klassische Konzerte und Opern an der Loreley aufgeführt.
2000 wurde das Loreley-Besucherzentrum eröffnet. Besucher können sich hier über Kultur, Wirtschaft und Natur am Mittelrhein informieren. Angeschlossen ist das Welterbe-Museum; hier wird u. a. ein 3D-Film über Vielfalt und Schönheit des Loreley-Tales gezeigt. Bei verschiedenen Loreley-Führungen (ab 1,5 Stunden) werden Mythos und Dichtung lebendig gemacht, Informationen zu Felsen, Rhein und seiner Geschichte vermittelt, und das geheimnisvolle Loreley-Echo vorgestellt.
Eine ganz andere Art, die Gegend zu erkunden, ist der Weinlehrpfad Loreley. Er wurde 1981 eingerichtet und vermittelt dem interessierten Wanderer auf 20 Tafeln Informationen rund um den Weinbau an der Loreley. Jedes Jahr am 1. Mai eröffnen die Winzer die Saison am Weinlehrpfad mit einem großen Fest, auf dem die guten Tropfen gekostet werden können.
Seit 2010 wird im Sommer überdies ein Kunst- und Literaturpfad Loreley angeboten, der jedes Jahr ein neues Motto bedient. Federführend sind die Künstler vom Kulturhof Blaues Land aus Bettendorf.
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